Ueber Cestoden im allgemeinen und die des Menschen insbesondere : hauptsächlich mit Berücksichtigung ihrer Entwickelungsgeschichte, geographischen Verbreitung, Prophylaxe und Abtreibung für Freunde der Naturwissenschaften, Aerzte, Medicinalpolizei-Beamte, Staats- und Privat-Oekonomen / von Friedrich Küchenmeister.
- Friedrich Küchenmeister
- Date:
- 1853
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Credit: Ueber Cestoden im allgemeinen und die des Menschen insbesondere : hauptsächlich mit Berücksichtigung ihrer Entwickelungsgeschichte, geographischen Verbreitung, Prophylaxe und Abtreibung für Freunde der Naturwissenschaften, Aerzte, Medicinalpolizei-Beamte, Staats- und Privat-Oekonomen / von Friedrich Küchenmeister. Source: Wellcome Collection.
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![nun^ für Ausnahme gehalten würde: „dass die Liehe zur Analogie mich doch nicht so weil hätte führen sollen, dass ich eine unmillel- hare Einwanderung der Eier und Embryonen der Taenien in den Inleslinalkanal läugnen und ich mich überreden zu müssen geglaubt hätte, dass alle Taenienemhryonen erst Finnen werden müssen, ehe sie zu reifen Taenien heranwüchsen.“ Und dabei macht mir mein verehrter Gegner noch den Vorwurf, „ich hätte den Hauptpunkt, den Nachweis der Nolhwendigkeil des Finanzzustandes durch die Ent- wickelungsgeschichte dieser Thiei-e zu liefern vergessen, oder richtiger gesagt, dies nicht vermocht.“ Diesen letzteren Einwand denke ich im Folgenden durch die Erfahrungen von Stein, Wagener ujid ein Expe- riment widerlegen zu können, ich übergehe ihn deshalb hier und halle mich nur an das Erste, und an das, was etwa in Detrelf der Ver- irrungslehre der Cestoden zu sagen wäre. Leuckart, der meinen son- stigen Eimvürfen 1. c. beigelrelen ist, hat dennoch in Betreff der Ver- irrungstheorie dies ebenfalls nicht vermocht und beruft sich auf zwei Punkte besonders, deren ersteren mir auch Lewald enlgegenhält. Erstens nämlich sagt Leuckart, kommen analoge Verhältnisse bei Pflanzen vor, und Lewald bemerkt, dass Bäume auf ungünstigen Boden verpflanzt, zwar wachsen, aber weder blühen, noch Früchte tragen. „Man bat z. B gemeint, der hydropische Schwanzanhang der Cpti- cercen verhalte sich zu dem soliden Schwanzanhange mancher Tetra- rhynchen, wie die Wurzel einer cultivirten Bühe, die Frucht eines cullivirlen Apfel - und Stachelbeerstrauches zu den entsprechenden Bil- dungen der wildlebenden Muttei-pllanzen. Wir dürfen sie als Folge einer Degeneration, als eine (])hysiologisch natürlich mögliche, aber) abnorme, zufällige Bildung ansehen, die von der Beschaffenbeit des Wohnplatzes, der Nahrungsweise etc. abhängt, und in diesem Sinne spricht man von Degeneration der Pflanzen.“ Ich entlehne diese Stelle dem Briefe eines auswärtigen Gelehrten an mich, weil ich mich nicht entsinne, den Angelpunkt dieser Frage irgemhvo anders klarer aufge- slelll gesehen zu haben. Es dürfte allerdings auf den ersten Anblick scheinen, es sei dieser Angriff ein gerechtfertigter und geAvichtiger, aber nichts destoAveniger fehlt ihm ein Haupterforderniss eines treffen- den Vergleiches, nämlich die Uebereinslimmung der einzelnen zum Vergleich benutzten Momente. Der bolaniscbe Physiolog spricht von Degeneration also, avo der Oekonom von Cultur .sj)rechen Avürde, und die Übst- und, Bübenzucht des Agriculturchemikers Aväre im Grunde nur eine Art Krankmachung, Entartung, aber^^schwerlich Avürde .lemand diese Erzeugnisse Avie die Cysticercen „unvollkommner, A’erkümmert“ nennen Avollen, Avas auch schon daraus hervorgeht, dass cultivirle Büben, Avie Obst an demselben Orte, AVO man sie entarten lässt, blühen und Saamen erzeugen, der meines Wissens die Art, freilich die niedriger stehende Mutterpflanze, zu erhalten A’crmag. Wollte man in erster Beziehung die Cyslici de- generirt nennen, .so Avürde dies aul die später hervorgehobene Frage Leuckarts zu beziehen sein, „ob nicht die VVarmblüligkeit des Wohn-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28047424_0023.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)