Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![die Luftröhre aiTsfüllenden Granulation, welche bisweilen in wenigen Stunden ein exorbitantes Volnuien anuehinen können, wohl zu berücksichtigen, da sehr leicht Blutungen aus denselben in die Luftwege stattfinden können. Grosse Vorsicht bei denierneuerten Einführen der Canule, Bereithalten des elastischen Catheters, ilm das in die Luftwege gelangte Blut sofort aufsaugen zu können, ist nothwendig*). Gestaltet sich der weitere Verlauf nach der Tracheotomie in der Weise, dass der Operirte die Canule für immer zu tragen in die NothWendigkeit versetzt ist, so soll die Röhre wiederholt geprüft und untersucht werden, ob sie nicht schadhaft und defect geworden, da in diesem Falle üble Vorkommnisse (Ab- brechen. Einschlüpfen derselben etc.) entstehen könnten. Ogle und Lee [Lancet I, 1872. 81]. Bei einem Manne mit chronischem Kehlkopfleiden wurde die Tracheotomie mit günstigem Erfolge gemacht. Patient verliess das Georgs- Hospital mit der Canule und befand sich mit derselben mehrere Jahre^ ganz wohl, bis sich eines Tages dieselbe von dem Schilde ablöste und in die Luftröhre versank. Er trug dieselbe 15 Monate mit sich herum , bis die grösste Athemnoth ihn wieder in Behandlung trieb. Hier wurde die Trachea zum zweiten Male gespalten und die mit der Sonde zu fühlenden Fragmente der Canule, welche durch ITustenstösse heraufbefördert waren, mittelst der Kornzange hervorgeholt. Der Kranke genass voll- kommen. Walters [Brit. med. Jonrn. 1868. Februar. 15] beschreibt einen Pall, bei welchem die tracheotomische Canule, die sich von der Halsplatte durch Verrostung losgelöst hatte und auf die Bifurcatiou der Trachea gefallen war, durch eine gekrümmte Zange gefasst und extrahirt wurde. — Gleichen Erfolg erzielten unter ähnlichen Verhältnissen Reyuaud in Toulon und Spence in Edinburg. *) Die künstlich gefertigten sogenannten Nachbehandlungs- Canulen voir Broca, Berard, Macquet etc. sind unter der Beob- achtung dic.-^er Vorsichtsmaassregeln entbehrlich, da sie dieselben doch nicht ersetzen und uunöthig machen können. I. otzbock, LurtröhroiiscliuUt bui Scluis-siviinJjn. 7](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0103.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)