Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![S. 56] entfernte eine zwischen Schildknorpel und Carotis stecken gebliebene Athmungsbeschwerden bervorrufende Cbassepotkugel unter der Cbloroformnarcose. Die Heilung kam bald zu Stande und konnte Patient in die Heimat entlassen werden. Mossakowsky erzählt folgenden allerdings mit einiger Vorsicht aufzufassenden Pall. [Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. I. Band, 4. Heft 1871. S. 327] Jean Doujot wurde am 18. August 1870 bei Metz verwundet. Die Kugel drang oberhalb des Manubrium sterni von Unten nach Oben ein. Der Verletzte erzählte später, dass er sofort auf dem Scblacbtfelde von den heftigsten Athmungsbeschwerden und Erstickungsanfällen be- fallen worden sei, welche sofort aufhörten, als ein Kamerad durch einen kühnen Schnitt mit dem Taschenmesser ihm das Projectil, welches a n der Luftröhre sass, entfernte. Eine Beobachtung von Larrey [Chirurgische Klinik. Sammlung von Erfahrungen in den Feldzügen 1792 —1829. Herausgegeben von Amelung. Leipzig 1831. I. Band S. 285] schliesst sich den eben erwähnten an. ln der Schlacht bei Dresden wurde ein Officier durch eine Plintenkugel am Halse verwundet. Die Verletzung befand sich an der linken Seite des Larynx und war etwa eine Centime gross. Sie hatte eine schiefe Richtung nach Unten und Innen, ging anfangs unter dem Schild- knorpel weg und setzte ihren Verlauf unter der Luftröhre gegen die Lunge hin fort, wo die Kugel sich verloren hatte. Der Verwundete empfand fortwährend einen drückenden Schmerz und Respirationsbeschwerden; sein Gesicht war sehr roth, der ganze Hals an geschwollen, das Schlucken fester Speisen war unmöglich, das der flüssigen mühsam und schmerzhaft. Der Kranke gab den Sitz der Kugel immer in der Gegend des Ringknorpels an und glaubte selbst, sie hier zu fühlen. Die Untersuchungen mit der Sonde blieben jedoch ohne Erfolg. Erst nach Erweiterung der Wunde nach Oben und Unten wurde das Geschoss nach einigen Tagen im Grunde der Wunde sichtbar, konnte gefasst und ausgezogen werden, wonach die Wunde schnell heilte. Auch Ergiessuugen oder Ansammlungen von flüssigem Blute, Coagula, Eiter in den Luftwegen am Halse selbst oder in deren nächsten Umgebung (durch Schussverletzungen bedingt)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)