Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![können gleich den Geschossen und Fremdkörpern wirken und die gleichen Erscheinungen und Folgen wie diese hervorrufen. Einströmen von Blut in die Luftröhre, so dass diese mit Blut gefüllt erschien, berichtet Fischer [Kriegschirurgische Erfahrungen. I. Theil. Vor Metz. Erlangen 1872. S. 111] in folgenden Falle. Schuss von Vorn, Zerschmetterung des Unter- kiefers, Dislocatiou des Mittelstückes nach Hinten. Starke Nach- blutungen. Bei einer derselben tritt, ehe noch Hilfe kommen konnte , der Tod unter Erstickungserscheiuungen ein. Bei der Section findet sich das Mittelstück des Unterkiefers in zwei grosse und mehrere kleine Fragmente zersplittert. Die untere Fläche der Zunge aufgerissen. Auf dem Boden der Mundhöhle zwischen Zunge und Kiefer grosse Coagula. Luftröhre mit Blut gefüllt. Die Blutung schien aus der Lingualis gekommen zu sein. Cowan [Demme, Militär-Chirurgische Studien II. Band. S. 124] beobachtete einen ähnlichen Fall. Bei dem Sturme auf den Malacolf erhielt ein französischer Jäger eine Schussverletzunff durch einen Bombensplitter, welcher den Unterkiefer zertrüm- merte und das Zungenbein mit dem Kehlkopfe herausriss. Ein rasch in die Trachea folgender Bluterguss tödtete in wenig Minuten. Eine interessante Mittheilung über schnell tödtlich verlaufende Blutung in die Trachea, welche sich bei der Section voll von Blutgerinsel zeigte, macht Berger (Medicinische Zeitung von dem Vereine für Heilkunde 1856. Nr. 33.) Abreissung der Luft- röhre vom Kehlkopfe durch einen Pferdeschlag gegen den Hals. Emangard machte bei Anhäufung von Blut in Luftröhre und Kehlkopf nach einer Schussverletzung in der Schlacht bei Dresden die Laryngotomie und rettete den Kranken [Larrey 1. c. L S. 286]. Dieser Fall wird noch ausführlicher mitgetheilt werden. Beträchtliche Blutextravasate (Coagula?) an der Pharynx- wand und der rechten Hälfte der Glottis und Epiglottis, welche zu heftiger Athemuoth mit lautem Stridor Veranlassung gegeben hatten, beobachtete Löffler [Generalbericht über den Gesund- heitsdienst im Feldzug gegen Dänemark 1864. Berlin 1864. 1. Lieferung, S. 121]. Dieselben fanden sich bei einem bei der Erstürmung der Düppler Werke am 18, April 1864 verwundeten preussischen Unterofficier. Die Verletzung betraf den rechten Unterkiefer, hatte zu wiederholten Blutungen aus dem zur Flügelgauraengrube führenden Wundkanal die Veranlassung ge-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)