Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
Licence: Public Domain Mark
Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
19/113 (page 14)
![fertige Freilegung der gerissenen Stelle für geboten. Auch Hueter [Tracheotomie und Laryngotomie im Handbuche der allgemeinen und speciellen Chirurgie von v. Pitha und ßillroth, III. Band 1. Abtheilung 5. Lieferung. Erlangen 1872.] ist der Ansicht, dass es als Regel betrachtet werden darf, dass man bei Larynx- und Trachealfractur sofort die Tracheotomie, bei Frac- turen des Schildknorpels die primäre Thyreotomie macht, sobald | die Diagnose festgestellt ist. Auch in Fällen, welche die Dia- I gnose dieser Fracturen nicht ganz sicher stellen lassen, ist trotz- dem die Operation auszuführen, weil die geringen Gefahren der Operation gegenüber der hohen Gefahr der indicirenden Ver- letzung gar nicht in Betracht kommen. Keinenfalls soll man den Erstickungsanfall selbst abwarten, weil er zu überraschend schnell eintreten kann. Planchon [Faits cliniques de la laryngotomie. These. Paris 1869.] äussert sich in den Schlusssätzen seiner These sehr zu Gunsten der Laryntomie bei schweren Fracturen des Kehl- kopfes. 2. Häufiger als durch Fremdkörper und durch ähnlich wirkende Substanzen sind bei den Schussverletzungen der am Halse gelegenen Luftwege üble Ereignisse und schlimme Er- scheinungen durch die nachfolgenden entzündlichen Processe an diesen Organen beobachtet worden. Vor Allem sind es die entzündlichen Anschwellungen, welche (allerdings weiterhin gleich dem mechanischen Hindernisse wirkend) durch unvollkommene Lufterneuerung und ungenügenden Gasaustausch das Leben bedrohen oder vernichten und welche man mit dem allerdings nicht ganz entsprechenden, jedoch allgemein eingebür- gerten Namen des „Glöttisoedem“ bezeichnet. Hueter [1. c. S. 17] macht in seinen vorzüglichen Unter- suchungen darauf aufmerksam, dass die Glottis vera eigentlich keine ödematöse Stenosirung erfährt, dass, dieselbe vielmehr an der Glottis spuria und den Ligamentis ary-epiglotticis zu suchen ist. Die Anatomie zeigt, dass unter der Schleimhaut der wahren Stimmbänder ein kurzes, straffes submucöses Bindegewebe sich befindet, welches die Schleimhaut Punct für Puuet an die Mus- keln der Stimmbänder anheftet, dadurch die Schleimhaut auf den](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)