Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.

  • Lotzbeck, C.
Date:
1873
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    22/113 (page 17)
    stände aus der Feldarzneikimde. Uebersetzt von Sprengel, Halle 1820. S. 88.5 etc.). Der leichteren Uebersicht wegen dürfte es vielleicht nicht unzweckniässig sein, die in Rede stehenden Verletzungen auf anatomischer Grundlage in einige Abtheiluugen zu bringen. a. Schusswunden am Eingangstheil in den Kehlkopf oder dessen Nachbarschaft (der Zunge, des Unterkiefers, des Zungen- beines etc.) mit nachfolgenden entEindlichen Vorgängen. Beispiele: a) Löffler [1. c. I. S. 120]. Einseitige Schussfractur des Unterkiefers mit Verletzung der Zunge und Zurückbleiben der Kugel. Entzündung, Blutungen, Tod durch Ersticken 14 Tage nach der Verletzung. (Tn diesem Falle mag auch die zurück- gebliebene und bei der Obduction zwischen Zungenbein und Kehl- kopf aufgefundene Kugel als Entzünduugsreiz zum ungünstigen Verlaufe beigetragen haben.) Dujardiu-Beaumetz [Gazette des Höpitaux. 1871. No. 23.] Schussverletzung des Unterkiefers mit Fractur, Ent- zündung, Tracheotomie. Heilung. (Siehe später.) Aus meinen Beobachtungen vom Feldzuge 1870/71 erwähne ich folgenden Fall. Nach der Schlacht bei Beaumont (30. Au- gust 1870) wurde ein französischer Liuiensoldat in das Lazareth nach Sommauthe gebracht. Derselbe hatte eine Schussverletzung der rechten Seite des Unterkiefers mit Zerschmetterung des Knochens, litt an heftiger Athemnoth, röchelte stark, war cyano- tisch und bot überhaupt den Anblick eines in höchster Erstickungs- gefahr befindlichen. Nach den Angaben der Begleitung soll Patient, welcher mehrere Tage in einem Spital in Beaumont sich befand, anfangs als er auf den Transport kam, zwar zuweilen schwer geathmet, jedoch kein bedenkliches Symptom dargeboten haben. Der Verwundete war kaum vom Wagen gehoben und in ein Haus gebracht worden, als er bereits einem Stickanfalle erlag, ehe noch eine gründliche und genaue Untersuchung der Wunde hatte stattfinden können. Es zeigte sich an der Leiche mehr- fache Fractur der rechten Kieferhälfte durch das Projectil, welches Lotzbeck, Luftröbreuschnitt bei Scbussivunden. 2