Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![lieben der Protuberantia laryngis herausgetreten und hatte dem in Ansclilag stehenden Mann noch einen Streifschuss am rechten Vorderarme beigebracht. Unmittelbar nach der Verletzung war ein ziemlich heftiges Blutspeien uud eine bedeutende Heiserkeit gefolgt. Die Respiration war nicht beeinträchtigt, aber die Deglutition war sehr schmerzhaft sowohl für feste wie flüssige Stoffe. Die Hämoptoe Hess allmählich nach und war am 4. verschwunden, um welche Zeit dagegen vollständige Aphonie sich einstellte; die Deglutition blieb schmerzhaft, Athemnoth zeigte sich nicht. Die Gegend des Kehlkopfes war ziemlich geschwollen und beim Drucke konnte man die Schildknorpel- platten deutlich gegen einander verschieben. Die Eingangs- Öffnung war am 17. fast geschlossen, aus der Ausgangsöffnung, in welche die Sonde leicht eindringen kann und in der Mittel- linie rauhe Knorpelstücke fühlen lässt, ragt eine ziemliche Quan- tität schlaffer Granulationen hervor, die mit der Scheere ohne lebhafte Schmerzen abgetragen werden. Im December war das Allgemeinbefinden gut, die Stimme klanglos, aber gebessert, Respiration unbehindert, bei der Deglutition kein Schmerz, aber Hustenreiz. Einschuss geheilt, an dem Ausschuss ragen schwam- mige, blasse Granulationen hervor, die Eiterung mässig, die Schildknorpelflächen sind nicht mehr an einander beweglich. Hinsichtlich der Frage der prophylactischen Tracheotomie schien die Antwort sehr schwierig. Einmal musste der bisher so günstige Verlauf der Heilung davon abmahnen, andererseits können bei der Anwesenheit der am 17. November constatirteu necrotischen Knorpelstücke rapide Schwellungsprocesse eintreten, um so mehr, als das Eiufliessen von Flüssigkeiten in den Larynx einen nicht unerheblichen Reiz abgibt. Hinsichtlich des definitiven Ausganges ist auf die Sitzung vom 21. Januar verwiesen, deren Protocoll jedoch meines Wissens noch nicht erschienen ist. Von den ungünstig verlaufenen Fällen erwähne ich eine Beobachtung von Demme [1. c. S. 123] aus dem Ospedale St. Francesco in Mailand vom Jahre 1859. Das Projectil drang in die Regio subhyoidea ein und verursachte eine ausgedehnte gerissen-gequetschte Wunde der Weichtheile. Die Musculi omo- hyoidei, hyothyreoidei und die Ligamenta hyothyreoidea waren zerfetzt. [Aehnlich wie in dem später zu erwähnenden Falle von](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0031.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)