Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![des Halses mit Störnugeu der Respiration und namentlich auf seine Autorität hin ist auch Legouest [Tratte de Chirurgie d’Armee. Paris l8G3, p. 430 etc.] nach gründlicher Besprechung der Tracheotomie Anhänger dieser Operation für die Feld- chirnrgie. Pirogoff [1. c. S. 556] gibt den Rath, mit der Tracheo- tomie in Fällen von Respirationsbesch werden bei Schuss Ver- letzungen der Luftwege nicht zu lange zu warten. Auch die Einführung der zur Ernährung oft unumgänglich uothwendigeu Schlundsonde wäre durch die Tracheotomie wesentlich erleichtert. Stromeyer [1. c. S. 581] spricht sich für die frühzeitige Eröffnung der Luftwege bei Schussverletzungen des Kehlkopfes etc. aus, vorzugsweise gestützt auf den zu erwähnenden von ihm in Freiburg beobachteten Fall. Cortese [Guida teoricopratica del medico militare in campagna, Toriuo 1862, p. 113] äussert sich: Potrebbe ren- dersi uecessaria anche la tracheotomia ove lo schiacciamento delle cartilagini fosse causa di minacciata soffocazione. Neudörfer schreibt [1. c. S. 419], dass der Chirurg und besonders der Feldarzt es sich sum Grundsätze machen muss, selbst einen unrettbaren Kranken weder an Verblutung noch an Erstickung sterben zu lassen und ebenso wie er bei stürmischer Blutung sofort die blutende zuführende Arterie bioslegt, ebenso bereit muss er ‘sein bei Erstickuugsfällen die Luftröhre zu öffnen. Einen bedeutenden Fortschritt leitet H. Fischer ein. [Die Verletzungen durch Kriegswaffen und die Behandlung der Ver- wundeten im Kriege. Handbuch der allgemeinen Chirurgie von V. Pitha und Billroth. I. Baud, II. Abtheilung, III. Abschnitt.] Bei Betrachtung der Tracheotomie auf dem Verbandplätze erwähnt dieser Chirurg, dass man bei perforirendeu Schusswunden des Larynx und der Trachea oder wenn das Projectil hinter oder neben der Trachea stecken geblieben ist und nicht extrahirt werden kann, nie den Transport wagen soll, ohne die Tracheo- tomie gemacht zu haben, weil durch das Herablaufen von Blut in die Trachea, durch blutige Infiltration der Epiglottis und der Stimmbänder (also durch akutes Oedem Verf.) die heftigsten Beschwerden entstehen, selbst der Tod die Folge sein kann. Fischer bringt auf diese Weise die prophylactische Tracheotomie in Vorschlag.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0038.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)