Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![einen rauhen, harten, festsitzenclen Körper, welcher weder ein Splitter noch eine Kugel von Blei darstellte. Patient war über- zeugt, sich nach der Verletzung eine Kugel aus der Wunde gezogen zu haben und seine Ueberraschung war gross, als am 15. September, nachdem unter dem Kinne eine Incision von 5 Cm. gemacht und man in der 3hefe von 1 Cm, auf den fremden Körper gekommen war, ein Projectil von Eisen durch einen zweiten Schnitt entfernt werden konnte, welches zwischen den horizontalen Aesten des Unterkiefers und dem Zungenbein gelagert war und einen Durchmesser von 4 Cm. und einen Umfang von 12 Cm. bei einem Gewichte von 215 Gramm besass. (,,C’etait une balle a mitraille, du calibre Nr. 4, en font de fer, proveuant d’une boite a mitraille, se chargeant ordinairement dans un canon obusier de 12.“) Die Folgen dieser Operation waren so einfach als möglich: der Kranke bekam kein Fieber und die Wunde schloss sich sehr rasch. Auch die Speichelfistel heilte nach Aetzung mit der Fleche de caustique Canquoin und nachdem sich aus dem Grunde der ursprünglichen Wunde noch einige Splitter gelöst hatten, war am 7. October die vollkommene Herstellung eingetreten. Demarquay [Bulletin de Therapie LVI, p. 563. Juin 1859]. Ein 54jähriger gesunder, kräftiger Mann machte einen Selbstmordversuch, indem er ein mit viel Pulver und 15—20 Schrotkörnern geladenes Pistol in den Mund abschoss, Avobei je- doch nur ein geringer Theil der Ladung in die Mundhöhle kam. Am nächsten Morgen fand man eine beträchtliche Schw'ellung der Weichtheile an der Zunge, dem Gaumensegel und Bachen, erschAvertes Sprech- und SchlingAmrmögen ohne Aveseutliche Be- hinderung des Athmens und ohne bedeutendes Fieber. Am Morgen des 3. Tages hochgradige Beängstigung, Gesicht und Extremitäten livid, äusserst erscliAA^erte Respiration, beim Aus- kultii’en kein Athemgeräusch hörbar, Stimme ganz unterdrückt. Puls 110. Eine noch bedeutendere Schwellung der Weichtheile der Mundhöhle und des Rachens zeigte sich als ausschliessliches Hinderniss für den Zutritt der Luft in die Athmungswege. So- fortige Ausführung der Tracheotomie. In augenblicklicher Er- mangelung eines Dilatators musste man sich behufs der Einführ- ung der Canule die Ränder der LuftröhreuAvunde mit einer](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0045.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)