Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![vollkommen geschwunden, Abschilferung der Haut eingetreten, Mandeln, Gaumenbögen, Eingang in den Kehlkopf abgeschwollen. Die Wunden eiterten reichlich aber gutartig, standen in bester Granulation, An der Fracturstelle des Unterkiefers noch einige Beweglichkeit, Befestigung der benachbarten Zähne aneinander mit Seidenfaden. (Am 10. November trat Patient in Be- handlung der anglo-anierikanischen Gesellschaft. Nach der Wiederbesetzung von Orleans im Dezember 1870 traf ich den- selben nicht mehr an diesem Orte, hörte jedoch, dass der Kranke — angeblich im besten Wohlsein — in seine Heimath (Süd- frankreich) evacuirt worden sei. Namentlich wurde mir erwähnt, dass die Respiration ohne alle Beschwerden ermöglicht gewesen sei. [Zur Zeit der Sitzungen der militairärztlichen Gesellschaft in Orleans, in welchen die Frage der Tracheotomie zur Erörterung kam, war ich nicht mehr in dieser Stadt gegenwärtig und konnte daher diesen Fall nicht zur Sprache bringen.] Dritter Fall. Am 6. Juli 186G traf ich in Fladungen (Unterfranken) einen Soldaten vom 9. bayerischen Infanterie- Regimente, welcher am 4. Juli im Gefechte bei Rossdorf durch ein preussisches Geschoss am Halse verwundet worden war. Das- selbe war zwischen Zungenbein und Schildknorpel, entsprechend der Membrana hyo-thyreoidea etwas nach links von der Mittel- linie eiugedrungen und hatte seinen Austritt am hintern Rande des Musculus sterno-cleido-mastoideus der rechten Seite unterhalb des Processus mastoideus genommen. Aus der Wunde am Halse kam dünner, • übelriechender Eiter sowie von Zeit zu Zeit Luft in Form von Blasen zum Vorschein; zu wiederholten Malen sollen auch Blutungen aus dieser Wunde stattgefunden haben. Mit dem Finger in diese Oelfnung eingehend, kann man das Zungenbein gebrochen, den Schildknorpel an seinem oberen Rande blosliegend, rauh und uneben fühlen und dringt die Spitze des Fingers in die Stimmritze ein. Die äusseren Theile ent- sprechend dem Boden der Mundhöhle sind geschwollen, iufiltrirt und kann der Mund nur schwer geöffnet werden. In den tieferen Partien der Wunde kann man starke Schwellung der Schleim- haut wahrnehmen und bemerkt am Kehldeckel einen zackigen, unebenen Rand (durch Streifung des Geschosses hervorgebracht ?). Das Schlucken ist sehr erschwert und kommt unter heftigen 4*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0057.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)