Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.
- Lotzbeck, C.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.
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![Hueter [1. c. S. 34] hält eine Trennung des Ligamentum conoideum für bedenklich, weil die Arteria cricoidea meistens in der Mittellinie dieses Band perforirt, um in das Innere des Kehlkopfes einzudringen und weil somit diese Arterie verletzt werden könnte. Die Blutung wird besonders dadurch unangenehm, weil die Arterie in das Lumen der Trachea hineinspritzen kann. Ich habe eine Blutung bei der Durchtrennung des Liga- mentum conoideum niemals bemerkt. Die anatomische Anord- nung der Arterie spricht auch dagegen. Die Endäste der arteria cricoidea dextra et sinistra fliessen entweder in eine bogenförmige Anastomose zusammen, welche das Band an der Grenze seines oberen und mittleren Drittheiles durchbohrt, um in das Innere des Kehlkopfes zu gelangen oder es kommt zu keiner Anasto- mose, sondern jede Arterie dringt für sich seitlich der Mittel- linie des Ligamentum in den Larynx. Gr über (lieber die Ano- malien der Arteria crico-thyreoidoa. Medic. Jahrbücher Oesterreichs 1845. Mai) beobachtete eine Kreuzung der Arteria mit dem Bande und räth desshalb eine quere Durchschneidung des letzteren, gleich laufend dem unteren Schildknorpelrande. Dieser Schnitt gewährt jedoch, wie bereits oben erörtert, nicht hinreichenden Raum — es müsste sich lediglich um Entfernung eines hier sitzenden eingekeilten Fremdkörpers handeln. Vorsichtige schichtenweise Blosslegung des Ligamentum thyreo-cricoideum und doppelte der Spaltung des Bandes vorhergehende Ligatur der Arterie dürfte bei diesem abnormen Verlaufe das sicherste Mittel sein, um Bluterguss in den Kehlkopf und die Trachea zu vermeiden. Hofmokl [1. c. S. 501] erwähnt eines Präparates von einem Erwachsenen, welches eine abnorm grosse (Rabenfederdicke) linke Arteria crico - thyreoidea zeigt, welche sich quer über das Ligamentum conicum lagerte. Hofmokl fügt bei, dass diese Ar- terie bei einer schichtenweisen Präparation jedenfalls erblickt, bei einem raschen Einstiche mit dem Tracheotom allerdings auch hätte verletzt werden können [vergl. Luschka 1. c. S, 141], In der Regel sind bei diesem Acte besondere Instrumente, wie zum Auseinanderhalten der Weichtheile etc. nicht noth- wendig, nur bei bedeutenderer Entwicklung des Fettpolsters](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22350767_0093.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)