Ueber die Anfälle mit dem Gefühle des Verscheidens, den intermittirenden chronischen Herzschmerz, das Leiden des Philosophen Lucius Annäus Seneca / von K.F.H. Marx.
- Date:
- 1872
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Credit: Ueber die Anfälle mit dem Gefühle des Verscheidens, den intermittirenden chronischen Herzschmerz, das Leiden des Philosophen Lucius Annäus Seneca / von K.F.H. Marx. Source: Wellcome Collection.
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![bietet beim Entstehen, wie alle Herzübel ^^^), grosse Schwierigkeiten, völlig ausgebildet aber geringe, weil die dann sie begleitenden Zufälle höchst charakteristisch sind. Diese bestehen in periodischen Anfällen, meistens bei Tage ^^'^], hervorgerufen durch Gehen ^^^j die Höhe oder gegen den Wind, Diät- fehler, Gemüthsbewegungen. Der Befallene klagt über Schmerzen in der Brust, gewöhnlich unter dem Brustbeine, der sich wohl auch nach anderen Theilen, in der Richtung des Laufs wie der Verbindung der Nerven, erstreckt ^i^), hauptsächlich gegen die Schulter oder den Arm der linken Seite. Dabei hat er, was nicht genug hervorgehoben werden kann, eine Anwandlung von Schwäche und Angst, die sich, da Bewusst- seyn und Pulsationen fortdauern, nicht als Ohnmacht i^''), sondern als 113) Was C. Pfeufer schon im J. 1821 aussprach, ist auch jetzt noch wahr: »Es hat sich mir die Ueberzeugung aufgedrungen, dass die Krankheiten des Herzens und seiner Gefässe häufiger, als man zu glauben scheint, vorkommen, dass sie in ihrer ursprünglichen Entwicklung unter der Maske einer Synocha, unter der von Hämorrhoidal-Congestionen, Krämpfen, Rheumatismen der Brust, asthmatischen Be- schwerden, angehorner Engbrüstigkeit etc. leicht täuschen und zu Missgrifi'en Veran- lassung geben können, dass sie sich selbst in ihrer vollen Ausbildung und oft bei bedeutenden Veränderungen manchmal nicht durch eine einzige Erscheinung an- kündigen (in Horn's Archiv für med. Erf. 1821. Jan. S. 30). 114) N. Friedreich (Krankheiten des Herzens in Virchow's Handb. der spec. Path. u. Therap. Erlangen. 18G1. Bd. 5. S. 421) beobachtete einen Fall, in wel- chem der Kranke in der Uebergangsperiode vom Wachen zum Schlafen befallen wurde, wodurch sich der Zustand zum Unerträglichsten steigerte. 115) Der Kranke, von dem Philipp berichtet (Berhner Klinische VN^'ochen- schrift. Jahrg. 2. 18G5. N. 3. S. 23) hatte eine Wohnung im zweiten Stockwerk, zu welcher hohe und steile Treppen führten; allein das Hinauf- und Hinabgehn gab nicht ein einziges Mal Veranlassung zu einem Anfall. 116) Fried reich (a. a. 0.) sagt: Ausnahmsweise treten auf der Höhe des Anfalles auch heftige Schmerzgefühle in den unteren Extremitäten ein, wie ich einen solchen, tödtlich endenden Fall beobachtete, welcher noch dadurch bemer- kenswerth schien, als sich jedesmal im Paroxysraus, der im Verlaufe eines Tages sehr häufig erfolgte, ein unwillkührlicher Abgang von Harn und Koth einstellte. 117) Von einem Schmerze mit Ohnmacht und heissem Brennen im Magen redet](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21991169_0038.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)