Über die Verhütung der Infektion mit den Erregern der Krebsgeschwülste / von Ludwig Feinberg.
- Feinberg, Ludwig.
- Date:
- 1905
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Credit: Über die Verhütung der Infektion mit den Erregern der Krebsgeschwülste / von Ludwig Feinberg. Source: Wellcome Collection.
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![vorkommenden einzelligen tierischen Organismen (Rhizopoden, Flagellaten, Ciliaten) nachdrücklich bei dieser Gelegenheit warnen. Wenn ich mir also die Schilderung der weiteren Entwickelung der Erreger der Krebsgeschwülste in diesen Zwischenwirten gleichfalls für die nächsten Mitteilungen Vorbehalte, so kommt doch noch für diese Mitteilung ganz besonders in Betracht, auf welche Art und Weise sich die einzelnen Cyklopiden untereinander infizieren und wie die Infektion der Menschen und Säugetiere durch sie stattfindet. Die Lösung dieser beiden Fragen konnte erst dadurch erfolgen, daß ich den Verbleib der Sporen der Histosporidien verfolgte; denn die Verfolgung des Verbleibes dieser Sporen konnte mir den Weg der Infektion sowohl für die Wassertiere untereinander, als auch für die Menschen und Säugetiere zeigen. Bei genauer Beobachtung und Verfolgung der Sporen- bildung der Histosporidien, die ich nur bei vereinzelten Exempla- ren von Cyklopiden und nur aus vereinzelten, stehenden Ge- wässern trotz sehr zahlreicher Untersuchungen zu verfolgen vermochte, bemerkte ich: 1. daß niemals der Eidotter bzw. die Eizellen dieser kleinen Wassertiere von den Parasiten befallen werden (in der folgenden Abbildung [Tafel] von Cyclops quadricornis sind aus diesem Grunde gerade der Eidotter und die Eizellen mit dargestellt worden); 2. daß für die reifen Sporen der Parasiten in den, dieselben enthaltenden Zellen (Pansporoblasten) sich eine Öffnung bildet, aus welcher sie ins Wasser selbst gelangen. Als Schlußfolgerung dieser beiden Tatsachen ergab sich daher, daß diese kleinen Wassertiere sich untereinander nur durch das Wasser infizieren können, d. h. daß die freien, im Wasser vorkommenden Sporen der Histosporidien in die jungen Wassertiere gelangen und so eine indirekte Infektion von Cyklops zu Cyklops durch Vermittlung des Wassers vor sich geht. Der Schluß, daß genau auf die- selbe Weise, wie bei den jungen Cyklopiden, die Infektion, auch bei den Menschen und Säugetieren stattfindet, war wohl ein naheliegender und um so selbstverständlicher, als man sich sonst gar nicht erklären könnte, wie diese Para- siten aus den Cyklopiden in irgend ein inneres Organ der Menschen und Säugetiere hätten gelangen sollen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22400679_0044.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)