Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen : nebst einem Anhang, Nachträge zu den "Enneadischen und hebdomadischen Fristen und Wochen" enthaltend / von R.H. Roscher.
- Wilhelm Heinrich Roscher
- Date:
- 1904
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Credit: Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen : nebst einem Anhang, Nachträge zu den "Enneadischen und hebdomadischen Fristen und Wochen" enthaltend / von R.H. Roscher. Source: Wellcome Collection.
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![steht; denn nach Ovid (Met. 3, 326) soll er auf 7 Jahre in ein Weib verwandelt, nach Sostratos aber (b. Eustathios zu Od. 492) als Mädchen von 7 Jahren von Apollon geliebt worden sein.18) Daß es sich in diesem Falle um eine gute alte Überlieferung handelt, kann mit großer Wahrscheinlichkeit geschlossen werden aus einem Fragmente der Melampodie (Fr. 178K.), in dem Teiresias, wohl angesichts der Greuel des Bruderkrieges, die lange Lebens- dauer, die ihm Zeus verliehen, mit den Worten verwünscht: og yd 11 £ uay.obv dtiry/.ag dyeiv aiöva ßdoio djträ r e’jti gaeiv yeveug19) {leQÖrtcov ävd'QaJtav. Auch die sieben regenlosen Jahre, welche eine Folge des Ungehorsams der Theraier gegenüber einem delphischen Orakel- spruch waren (Herod. 4, 151), und die sechs bis sieben von ihnen in der Aziris genannten Landschaft Libyens zugebrachten Jahre scheinen hierher zu gehören.20) Im engsten Zusammenhänge mit diesen Dingen steht endlich die bereits von Hesiod u. a. wohlbezeugte Tatsache, daß jeder siebente Monatstag dem Apollon geheiligt war und eine dieser dßdouca allgemein für seinen Geburtstag galt (’Jx dßdoiieiog: I. Att. 2, 1653, ißdo^ccydvTjg Aeschyl., -yevrjg Plut.), so z. B. in Athen der 7. Thargelion, in Delphi der 7. Bysios, in Kyrene der 7. Karneios.21) Nimmt man hierzu noch die von mir bereits früher gemachte Beobachtung, daß außer dem siebenten Monatstage auch noch der erste, die vov^rjvLa22), ferner der vierzehnte oder fünf- 18) Vgl. Wagner im Hermes 27 [1892] S. 132 ff. 19) Tzetzes z. Lyk. v. 682 berichtet: cpcißlv ccvrov enrc< yeveug %r\6ca, allol de evvecc: also auch hier ist das bekannte Schwanken zwischen hebdo- madischen und enneadischen Fristen eingetreten. 20) Herod. 4, 158 rovrov ol'xeov rov ymqov ereu ' Eßö6f.icp ös 6cp£ccg er ei ... aveyvwociv enXineiv. 21) S. die Belege im Philologus N. F. 14, 362. Wenn es bei Pausan. 2, 24, 1 vom Orakel des Apollon Deiradiotes zu Argos (dessen Tempel der aus Delphi gekommene Pythaeus erbaut haben sollte) heißt: yvvi] p'ev 7rQO<pi]r£vov6cc e6tLV, avÖQog evvrjg ftpyopivtj, &vopevrjg de ev vvxtl ccQvbg xccrcc fiijvu enaGrov, yevöupevi] brj rov ca/rarog ■)) yvvrj xccroyog ex rov 9eov ylverca, so ist mit großer Wahrscheinlichkeit nach Analogie des delphischen Kultes zu vermuten, daß es sich hier um die Nacht jedes siebenten Monatstages handelte. 22) Philologus a. a. 0. S. 361 Anm. 3. S. 362 Amn. 4. S. 367 Anm 11 und außerdem Ed. Meyer im Hermes 27, 376. Wernicke b. Pauly-Wissowa 2, 237 f.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2488070x_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)