Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen : nebst einem Anhang, Nachträge zu den "Enneadischen und hebdomadischen Fristen und Wochen" enthaltend / von R.H. Roscher.
- Wilhelm Heinrich Roscher
- Date:
- 1904
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Credit: Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen : nebst einem Anhang, Nachträge zu den "Enneadischen und hebdomadischen Fristen und Wochen" enthaltend / von R.H. Roscher. Source: Wellcome Collection.
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![zehnte, d. h. die oder der Vollmondstag, endlich der zwanzigste, die eixag, und der dreißigste (die rgiaxccg)23), also sämtliche für die natürliche Teilung und Abgrenzung des in 4 sieben- oder in 3 zehntägige Wochen zerfallenden Mondmonats wichtige Tage, gerade dem Apollon geheiligt waren, so läßt sich diese auffallende Erscheinung kaum anders als aus der Voraus- setzung erklären, daß Apollon, der Zwillingsbruder der in so evidenten Beziehungen zum Monde stehenden Artemis-Hekate- Selene, bereits in sehr früher Zeit als „Herr des Sonnenjahres“ und aller damit zusammenhängenden natürlichen Zeiteinteilung aufgefaßt worden sein muß.24) Dafür sprechen nicht nur die weiter unten zu behandelnden deutlichen Beziehungen des Helios zur Siebenzahl und zu den 507 tägigen Wochen des Mondjahres, die, wie es scheint, schon dem Dichter von Odyssee u 129 bekannt sind25), sondern namentlich auch der merkwürdige, vielfach mit dem Thargelienbrauche übereinstimmende Ritus des thebanisehen Daphnephorienfestes, dessen Symbolik ebenfalls nur durch die Annahme uralter Beziehungen des Apollon zum Sonnenjahre ver- ständlich wird.26) 23) Pbilologus N. F. 14 S. 367 Anm. 12—14. 24) Philologus a. a. 0. S. 368. 25) S. Ennead. u. liebdom. Fristen S. 45. 26) Prokl. b. Pbot. bibl. p. 32Ib 6 ff.: TloXepäzag de 6 r. Boccozäv dcpriyovjievog edo^ev 0i'«o vtavlav zlvu tcdcvotcUciv ccvza didovai ymI evyag muetöfica za AztdXXavi. dacpvzjcpOQOvvzag dicc evvaezrjqidog TtQOGzäzzeLV . . . z) de ducpvzfjcpofzia' IgvXov elaiag KazaGzerpovGL duepveug yml noiKiloig avd'eGi, neu £7t’ olkqov jxev yu.lY.fj iepaouö^czeu Gcpalqa, ek de zavzzqg ^LKqozeqag elgugzaGL’ Kazu de z'o [izGov zov £vXov nzQi&zvzeg eXuGGova zfjg en anga Gyaigag KaQ'dnzovGL noQcpvpä Gzeizpeaza ... ßovXezat d avzofg i] [iev avazaza GcptxLQct zov ijXiov, a Kal zov AnoXXavu avacpZQOVGzv, z) d£ vnoKZLjievzj vrjv Gelzjvzjv, zu de TrooGZjOzzjueva zav Gcpcuoiav cIgzqu ze Kal u.Gzeoag, za de Gzeuixaza zov sviavGiov ÖQÖfiov Kal yuQ v.al ’ tiolovGlv avzd’ aQyei de zrjg dacpvzrjqzoQiag nalg apgDihaf Tjgj Kal 6 fiuXiGza avza oiKelog ßaGza^ei zo KazeGZEfifxevov igzzXov, 0 Ka7ra KakovGLv, avzog de 6 dacpviqcpöqog eztof-ievog zfjg ddcpvzjg eepanzezai, zag p.'ev KOfiag Kad-ELjievog, ypvGovv de Gzecpavov cpztzav . . . . a yoQog naQ&zvav eTtaKolov&el, ■jtQOZELvav K\ävag \ddepvrjg~\ KQog lkezz](zluv z&v vfivav ’ Tta^enep.nov de zz]V dacpvzj- ipooiu.v zig 'Anollavog iGjizjviov Kal XaXa^Lov. Alle durch gesperrten Druck her- vorgekobenen Bräuche stimmen übrigens in so auffallender Weise mit denen des Thargelien- und Pyanepsienfestes überein (die nach Sckol. Aristopk. eep 729 u. Plut. 1054 dem Helios (= Apollon) und den Horen gefeiert wurden), daß man an der gemeinsamen auf Apollon als Gott des Sonnenjahres und Jahresertrages hinweisenden Bedeutung kaum zweifeln kann. Vgl. Mannhardt, Wald- u. Feld- kulte 2 1 7 ff. nebst Anmerkungen; Boscher, Apollon u. Mars S. 22 ff.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2488070x_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)