Beiträge zur Theorie des Wurzeldrucks / von W. Detmer.
- Detmer W. (Wilhelm), 1850-1930.
- Date:
- 1877
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Credit: Beiträge zur Theorie des Wurzeldrucks / von W. Detmer. Source: Wellcome Collection.
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![Grm., die Blätter von CucurbUa wogen 0.6435 Grm. Nach 9- tägigem Verweilen der getrockneten Weizenblätter in einer gänz- lich mit Wasserdainpf gesättigten Atmosphäre wogen sie 0.377 Grm. Unter gleichen Verhältnissen nahmen die Blätter von Cu- curhita ein Gewicht von 1.036 Grm. an '). Wir dürfen nun ge- wiss behaupten, dass das Condensationsvermögen der Blätter in der langen Zeit von 9 Tagen gänzlich befriedigt wurde, ja die Pflanzentheile hatten so bedeutende Wassermenge aufgenommen, dass ihnen im dunstgesättigten Raum wohl sicher in Folge von Thaubildung Flüssigkeit zugeführt sein musste^). Was die Pflanzen in den Töpfen anbelangt, so wurzelten neben denjenigen, welchen die Blätter zum Zweck der beschriebenen Beobachtungen entnommen waren, noch weitere, die ebenfalls in Folge des Wassermangels durchaus welk erschienen. Als die Blätter von gewissen Exemplaren der üntersuchungsobjecte ab- geschnitten waren, wurde der Boden in den Töpfen begossen, um die Pflanzen darauf mit Glasglocken zu bedecken. Es zeigte sich, dass die Pflanzen in sehr kurzer Zeit zu Grunde gingen. Diese Experimente beweisen deutlich, dass die untersuchten Pflanzen, und ihnen analog werden sich alle Gewächse oder alle Theile der- selben verhalten, die verhältnissmässig reich an W^asser sind, be- reits absterben, wenn sie noch so viel Feuchtigkeit enthalten, dass an eine Condensation von Wasserdampf nicht gedacht werden kann^). Ich habe einem gänzlich vertrockneten Exemplar von Helian- thus tuberosus Blätter entnommen und diese auf ihr Condensations- vermögen für Wasserdampf geprüft. Die Blätter wurden gewogen und dann in eine Atmosphäre gebracht, welche bei weitem nicht mit Wasserdunst gesättigt war, so dass keine Thaubildung erfolgte. Das ursprüngliche Gewicht der Blätter betrug 0.587 Grm. Nach Abschluss des Versuchs (24 Stunden) wogen die Blätter 0.637 Grm. Es können also vegetabilische Organe in der Natur so weit aus- trocknen, dass sie im Stande sind, Wasserdampf zu verdichten. Es konnte dies Vermögen für die IleUanthus]^ümze aber nicht mehr 1) Derartige Beobachtungen habe ich mehrfach wiederholt. 2) In der That fühlten sich die Blätter nach Abschluss der Versuche feucht an. 3) Ich gebe zu, dass das Condensationsvermögen der Blätter durch das Trocknen eine Veränderung erlitten haben kanij; indessen wird dies entschie- den nicht in einem Grade der Fall gewesen sein, dass dadurch unsere Schluss- folgerung illusorisch wird. (462)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21693481_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)