Atlas der menschlichen Blutzellen / von Artur Pappenheim.

  • Pappenheim, Artur, 1870-1916 or 1917.
Date:
1905-1909
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Credit: Atlas der menschlichen Blutzellen / von Artur Pappenheim. Source: Wellcome Collection.

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    Uei der Namengebung dieser neuen Zellen war maßgebend, daß man sie beim Menschen und höheren Wirbeltieren je nachdem ebenfalls in Lymphdrüsen oder Knochenmark vorfand, und während der große Lymphocyt in allen tinktoriellen Eigenschaften des Cytoplasmas dem kleinen Lymphocyt glich, verstand sich der cytogenetische Konnex zwischen Myelocvten und Leukocyten in gleicher Weise durch entsprechende gleiche tinktorielle Eigenschaft ihres Cytoplasmas. Andererseits konnte nun aber festgestellt werden, daß eine so scharfe Trennung zwischen lymphadenoidem Lymphdrüsengewebe und myeloidem Knochenmarksgewebe nicht existiert, wie Ehrlich behauptete, sondern daß das Myeloidgewebe nur ein höher differenziertes Lvmphadenoid- gewebe ist. Einerseits führt auch das Knochenmark autochthone Lympho- cyten, andererseits finden sich bei allen, auch den niedersten wirbellosen Tieren, die weder Lymphdriisen noch Knochenmark besitzen. Lymphocyten und Myelocyten im Iflute vor. Wir werden somit zu der Überzeugung geführt, daß einerseits die mononucleären Zellen Vorstufen der polymorphkernigen, die großen blaß- kernigen1) Zellen Vorstufen der kleinen dunkelkernigen, die ungranu- lierten Zellen Vorstufen der granulierten Zellen sind, daß andererseits aber dieser Konnex nicht so einfach und direkt zu denken ist, wie man früher annahm. M ir kamen zu der Überzeugung, daß die Lymphocyten Vorstufen der polynukleären granulierten Leukocyten sind, aber normalerweise nicht die kleinen Lymphocyten des normalen Blutes, sondern nur die großen Lymphocyten, und nicht direkt, sondern auf dem Umweg über die großen mononukleären Myelocyten. Der große Lymphocyt bezw. der aus ihm sich (horizontal) ent- wickelnde lymphoide Pseudolymphocyt (große mononukleäre Leukocyt und Übergangszelle) entwickelt sich, sofern es sich nicht (vertikal) zum kleinen Lymphocyten differenziert hat, (horizontal) zum granulierten Myelo- c\ten, der sich seinerseits erst (vertikal) zum polynukleären Leukocyten weiter differenziert. Somit wäre der große Lymphocyt die Stammform (Hämatogonie) allei übrigen farblosen und gefärbten Blutzellen, das indifferenteste, 1) mit blaß färbbaren Kernen.