Ein Fall von perforierendem Endothelialsarcom der Dura mater ... / eingerichtet von Otto Kraushaar.

  • Kraushaar, Otto (Johann Georg Otto)
Date:
1886
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ein Fall von perforierendem Endothelialsarcom der Dura mater ... / eingerichtet von Otto Kraushaar. Source: Wellcome Collection.

    3/28
    Ausserordentlich umfangreich ist die Litteratur über den fungus durae matris. Von den älteren Autoren werden in ganz unklarer Weise alle möglichen Affectionen unter diesem Namen zusammen¬ gefasst, Geschwülste der Knochen wie der Gehirnhäute, andrer¬ seits aber auch schwammartige Gebilde, die nicht in das Bereich der eigentlichen Tumoren gehören [so zum Beispiel eine in 24 Stunden sich auf einer Kopfwunde bildende Wucherung von Hühnereigrösse, die dann in 14 Tagen spontan heilt (Louis)]. — Später werden sogar von einigen Autoren von der Dura aus¬ gehende Geschwülste ganz geleugnet. 1829 constatierte Ebermaier, dass die unter erwähntem Namen zusammengefassten Geschwülste eine durchaus ver¬ schiedene Ursprungsweise haben: vom Knochen, vom Gehirn oder der harten Hirnhaut; auch Chelius führte diese Unter¬ schiede durch. Allein man bezeichnete diese Tumoren einfach als krebsig, seltener nannte man sie fibrös. Lebert (1851) nun kommt in einer detailierten Arbeit*), welche eine Zusammenstellung von 101 hierher gehörigen Ge¬ schwülsten enthält, zu folgenden Schlüssen: Die angedeuteten Tumoren kommen bald aus dem Schädel- innern (die perforierenden meist) bald gehen sie vom Schädel aus (Pericranium oder Diploe). Die Tumoren der Dura haben ihren Lieblingssitz an der Basis, gehören zu den fibro-plastischen (zuw. zu den krebsigen). Sie sind von Hasel- bis Walinuss- *) »Die krebsigen bezw. mit Krebs verwechselten Geschwülste des Gehirns und seiner Hüllen«. Virchow’s Archiv Band 3; Seite 560.