Schoenlein's klinische Vorträge in dem Charité-Krankenhause zu Berlin. / Redigirt und herausgegeben von Dr. L. Güterbock.

Johann Lukas Schönlein

Date:: 1842

Credit: Schoenlein's klinische Vorträge in dem Charité-Krankenhause zu Berlin. / Redigirt und herausgegeben von Dr. L. Güterbock. Source: Wellcome Collection.

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$beiden Umslände machten wir für die Enlsleliuni! der Milzae- schwulst geltend; für die beiden andern Geschwülste konnten wir keine Ursache finden. Die Section (48 Stunden nach dem Tode unternommen) zeigte Folgendes; bei der Oeflhung des Unterleibes sogleich die Dislocation des Darmes, das Colon transversum canz nach unten, den Dünndai'm nach rechts und unten, den ]\Iagen nach oben gedrängt und zwischen Colon transversum und Magen die sackförmige Geschwulst, vom Peritonaeumüberzogen; beim Einschneiden derselben floss eine röthliche, eitrige Materie aus. Dieser Sack war aber nur der obere Theil einer enor- men Geschwulst, die bis in das Becken hinabreichte, nach aus- sen glatt und mehr weich, in der Milte hart und höckerig ‘ war. Diese ganze Geschwulst, welche die linke Hälfte des Abdomen füllte, war ein enormer Markschw^amm, in den ver- schiedenen Graden seiner Bildung begriffen, in der Mitte noch hart, nach aussen sich erweiclxend,’nach oben schon zerflossen. Sie halte die Milz nach aussen gedrängt und platt gedrückt, und die linke Niere aus ihrer Lage ver- rückt; diese wmr mit dem Fungus verwachsen, und lag im grossen Becken, sie selbst war aber im Bau unverändert, nur etwas welk. Dagegen war in der mit dem Tumor nicht zu- sammenhängenden, Leber durch ihre ganze Substanz Mark- schwamm von der Grösse einer Erbse bis zu der einer klei- nen Wallnuss eingestreut, und in gleicher AN eise in beide Lun- genhälften; aber in den übrigen Organen namentlich iin Ge- hirn und Rückenmark zeigte sich keine Veränderung. Doch fanden wir noch im Untcrleibe eine Veränderung, von der ten, (lass solche Kranken keine A^eranlassung über die Entstellung des Uebels angeben können. Ich erinnere mich noch eines Falles, der im Züricher Hospital vorkam, wo die Milz bis zum linken Ijiiftbeiii her» abreichend die linke Hälfte des Abdomen c'.nnahm, und doch wollte der Kranke erst seit einem Monate daran leiden.“$