Schoenlein's klinische Vorträge in dem Charité-Krankenhause zu Berlin. / Redigirt und herausgegeben von Dr. L. Güterbock.
- Johann Lukas Schönlein
- Date:
- 1842
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Credit: Schoenlein's klinische Vorträge in dem Charité-Krankenhause zu Berlin. / Redigirt und herausgegeben von Dr. L. Güterbock. Source: Wellcome Collection.
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![heit sich abgewickelt, so müssen uns doch die in dem ersten Theile des Dramas angedeuteten Erscheinungen in dem Harne und der Blase, welche die besten Beobachter als sichere An- zeigen der drohenden Hydropsie betrachten, noch immer in Athem erhalten, und vorzugsweise auf den Harn achten lassen. Der Harn, welchen der Kranke in den Morgenstunden gelassen, ist ganz normal, wie bei einem Gesunden, der reichlich Wasser genossen; es zeigt sich darin auch mittelst der Reaction auf Siedhitze keine Spur von Eiweiss. Der Harn aber, welchen der Kranke des Abends gelassen, unterscheidet sich wesent- lich von jenem durch seine physikalischen Eigenschaften, und erinnert an das, was ich Ihnen bei einem andern Kranken*] über die Nothwendigkeit, den Harn der verschiedenen Tages- zeiten gesondert aufzubewahren und zu untersuchen, gesagt habe; dieser Urin hat einen grünlichen Schiller, ist opalisirend, eine Färbung, die man immer als verdächtig für die Anwesen- heit des Eiweisses angesehn hat (man darf aber diesen Satz nicht umkehren, dass jeder Eiweiss enthaltende Harn opalisi- rend aussehn müsse; denn es kommen sogar Fälle von Schar- lach vor, wo der Eiweiss haltige Harn ganz dunkel gefärbt, blutroth erscheint, und selbst zuweilen Blutkörperchen enthält]. So wie dieser nächtliche Harn schon durch sein Aussehu sich auszeichnet, so auch durch seine chemischen Eigenschaften, er enthält etwas Eiweiss. 21. Juli. Die Desquamation ist in vollem Zuge, die ganze Haut stösst sich in grossen Fetzen los, nicht bloss am Rumpfe, auch an den Händen. Auf der Schleimhaut des Rachens, da, wo früher das Enanthem, zeigt sich noch etwas purulentei Schleim. Der Harn ziemlich reichlich und ohne eine Spur von Eiweiss zu enthalten. — Bis hieher ist somit der Gang der Krankheit ganz erwünscht, und die auf der Höhe der *) Vergl. S. 59 und 406.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28752983_0438.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)