Allgemeine Gynaecologie / von R. Kossman.

  • Kossmann, Robby August, 1849-1907.
Date:
1903
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Allgemeine Gynaecologie / von R. Kossman. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    15/632
    Was ich sonst in meinem Werke biete, ist theils eine kritische Ver- werthung der in der gynaecologischen Literatur verstreuten Arbeiten Anderer, theils aber doch auch das Ergebniss eigener Forschung. Auf dem Gebiete der Pathologie, wie auf dem der Therapie in meinem Specialfache habe ich von jeher mich bemüht, das Vorhandene nach Möglichkeit zu vereinfachen, das Neue unbefangen aufzunehmen und selbst zu prüfen. Zu eigenem Urtheil fühlte ich mich daher überall berechtigt, ohne ihm auch nur in der verbor- gensten Falte meines Herzens irgend, welche Autorität gegenüber Anderen beizumessen. Mit Abbildungen bin ich im Einverständnisse mit dem Herrn Verleger sparsam gewesen. Im historischen Theile sind einige alte gynaecologische Instrumente, die den Lesern meist noch unbekannt sein dürften, abgebildet und die älteste Abbildung des Uterus, die wir besitzen, aus einer Brüsseler Moschion-Handschrift des 10. oder 11. Jahrhunderts reproducirt worden. In den morphologischen Abschnitten habe ich auch nur da Abbildungen hinzu- gefügt, wo solche mir zum Verständniss des Textes wirklich nöthig erschienen und nicht in den landläufigen Lehrbüchern, die fast jeder junge Arzt besitzt, zu finden sind. Ebenso habe ich im therapeutischen Abschnitte natürlich nicht die jedem approbirten Arzt bekannten Instrumente und Apparate, sondern nur solche abbilden lassen, die weniger bekannt sind, mir aber empfehlens- wert!] schienen. Hinsichtlich der in dem Werke gebrauchten Kunstausdrücke erinnere ich daran, dass ich seit Jahren bemüht bin, die Fachgenossen zu grösserer Correct- heit in unserer Kunstsprache anzuregen. Demgemäss habe ich gebräuchliche Kunstausdrücke hier und da in etwas veränderter, sprachlich richtigerer Form angewendet, ohne doch die Reformversuche allzu einschneidend zu machen. Hier gilt es, das Ohr der Fachgenossen ganz allmählich erst wieder an die richtigen Klänge zu gewöhnen. Die Regeln der Onomatologie und die correcte Form der wichtigsten Termini technici habe ich im Supplement besprochen. Berlin, September 1902. R. Kossmann.