Allgemeine Gynaecologie / von R. Kossman.

  • Kossmann, Robby August, 1849-1907.
Date:
1903
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Credit: Allgemeine Gynaecologie / von R. Kossman. Source: Wellcome Collection.

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    Einleitung. 1/as Wort „Gynaecologie (von -r\ yvvrj, gen. yvvmxög, das Weib, und Isytiv, hier in der Bedeutung: „wissenschaftlich erörtern), bedeutet eigentlich die Wissenschaft vom Weibe; eine solche aber müsste neben der Anatomie und Physiologie des weiblichen Körpers auch die ganze Stellung und Thätigkeit des Weibes im Staat und in der Kulturgeschichte zum Gegenstand ihrer For- schungen machen. Nun sagt zwar Virchow1): „Alles, was wir an dem wahren Weibe Weibliches bewundern und verehren, ist nur eine Dependenz des Eierstocks, und in der That ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine bis in die feinsten Einzelheiten gehende Prüfung in allem Handeln und Dulden, ja in jeder Seelenthätigkeit des Weibes eine von seinem Geschlechts- leben ausgegangene Beeinflussung würde aufspüren können; doch so weite Grenzen hat sich die Gynaecologie für ihre Forschungen nicht gezogen. Sie begnügt sich mit der Untersuchung der weiblichen Zeugungsorgane und sollte sich daher, wie Christi des2) richtig sagt, besser Gynaeciologie (yvvatxstoXoyia, von rd yvvaixeTa, sc. fJi'SQrj) nennen. Ist es nun auch die Heilkunst gewesen, die sich dieses Arbeitsgebiet geschaffen oder abgegrenzt hat, so umfasst es doch nicht nur die Pathologie und Therapie, sondern auch die Grundlagen beider, die normale Anatomie und Physiologie der weiblichen Zeugungsorgane; indessen pflegt die Physio- logie, Pathologie und Therapie der Schwangerschaft und Geburt meist als eine, wiewohl nahe verwandte, Sonderwissenschaft betrachtet zu werden; wenigstens zeigt sich diese Sonderung fast durchgängig in den Lehrbüchern, Ein Stern (*) vor dem Büchertitel zeigt überall an, dass der Ver- fasser von dem citirten Werke selbst Kenntniss genommen hat. 1) Virchow, R., Verhandlungen der Gesellschaft für Geburtshülfe zu Berlin, 1848, Bd. III, S. 151, auch abgedruckt in * Gesammelte Abhandlungen, Frankfurt a. Main 1856, S. 747. Vergl. auch *J. B. van Helmont, Ortus medicinae, Amsterod. apud L. Elze- virium, 1652, p. 270: „Propter solum uterum est mulier id quod est. 2) *XQ7]GTidrjc, A., yAQ%a.lcc cEhlijinxii rvwixsioloyia, sv KwvdTaviivoi- ttöXsi, 1894, pag. r', Fussnote.