Griechische Zauberpapyri und das Gemeinde- und Dankgebet im I. Klemensbriefe / von Theodor Schermann.
- Schermann, Theodor, 1878-1922.
- Date:
- 1909
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Credit: Griechische Zauberpapyri und das Gemeinde- und Dankgebet im I. Klemensbriefe / von Theodor Schermann. Source: Wellcome Collection.
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![Wir gehen nun daran, groBere Gebetstiicke, in denen iiber- irdische Machte angerufen werden, deren Tatigkeit als eine- Kosmopoiie, im weiteren Sinne gefafit, geschildert wird, aus den Zauberpapyri herauszuheben. Wir beginnen mit einem Beschworungsgebet des Pariser Zauberpapyrus (Zeile 3007—3086), das seit der Veroffentlichung durch C. Wessely1 wiederholt Gegenstand von Einzelunter- suchungen geworden ist. Alb. Dieterich2 hat es nochmals- herausgegeben, L. Blau3 nach dessen Textgestalt abgedruckt, Ad. Deissmann4 neuerdings mit dem Original yerglichen und eine deutsche Ubersetzung beigegeben. Inhaltlich lassen sich zwei Teile unterscheiden, die mog- licherweise auf verschiedene Quellen zuriickgehen, jetzt aber ganz miteinander yermischt sind. Die eine Beihe yon An- rufungen5 scheint allgemeiner gehalten gewesen zu sein, und richtete sich an jedweden Geist (Z. 3037 f.) und an den Gott,. der Urgrund alles Lebens und aller Naturkrafte ist (Z. 3045 ff.). Eine in Zeile 3050 anhebende Doxologie: „den da preist jeg- liche himmlische Macht der EngeF hat ihre Fortsetzung in Zeile 3060: „den besingt der Himmel Himmel, den besingen die Fittige der CherubimA Im folgenden werden dann noch weitere Machtentfaltungen der Gottheit iiber die Berge, Meer (Ps. 104, 68), Winde (Jerem. 46, 36) Feuer, iiberhaupt die ganze Erde gepriesen. Daneben werden alttestamentliche Wundertaten eingeflochtenr welche Gott Sabaoth dem israelitischen Yolke zu teil werden lieB (Z. 3019. 3052): „Ich beschwore dich bei dem, der sich geoffenbart hat an Osrael in der Lichtsaule und in der Wolke bei Tagu (Exod. 13, 21 ; Ps. 78, 14; Zeile 3033), weiter werden die iiber Pharao yerhangten 10 Plagen erwahnt, deren Er- Griechische Zauberpapyrus von Paris und London [Denkschriften der Kaiserl. Akademie der Wissenschaf'ten zu Wien, philos.-hist. Klasse Bd. XXXYI Wien 1888, Abteilung: Beitrage von Nichtmitgliedern] S. 27 bis 208. Wessely hat das Gebet nochmals mit franzosischer Ubersetzung herausgegeben in Patrologia orientalis IV, fasc. 2 S. 187—190. 2) Abraxas a. a. O. S. 138—141. 3) Das altjiidische Zauberwesen, Strafiburg 1898, 112 ff. 4) Licht vom Osten, Tubingen 1908, 181—189. 5) Paul Wen dl a nd, Die Therapeuten und die philonische Schrift vom beschaulichen Leben [Jahrbucher fur klass. Philologie XXII. Supple- mentband 1896] 753 bestreitet, „da!3 die Beschworungsformel ursprlinglich ein Dankbymnus war/4 wie Dieterich wollte.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30613309_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)