Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden.
- Date:
- 1895
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.
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![gewöhnlichen Bleistift numerirt, der Eeihenfolge nach gelegt und gut mit Spiritus durchtränkt. Jeder Schnitt wird nun in der Weise von dem Messer des Mikrotoms entfernt, dass man das Löschpapier sanft aufdrückt und dann abzieht. Die Papierscheiben werden dann, die Schnittseite nach oben, in dem Glascylinder in der richtigen Reihen- folge säulenförmig über einander gelegt, so dass jeder Schnitt auf dem mit der entsprechenden Nummer versehenen Papierstück liegt. Es können die Schnitte beliebig lange aufgehoben werden. Will man färben, so entfernt man den Spiritus, spült eventuell noch mit destillirtem Wasser nach und giesst dann die Farbstofflösung auf. Ebenso verfährt man im weiteren Verlauf mit den anderen etwa an- zuwendenden Eeagentien. Die Letzteren können auch auf flachen Tellern zur Einwirkung gebracht werden. Die Schnitte lösen sich von selbst nicht wieder von ihrer Unterlage ab. Auch viereckige Glaskasten, die in eine grosse Anzahl kleinerer Quadrate abgetheilt sind, kommen zur Verwendung, um Serienschnitte anzufertigen. Achtes Capitel. Behandlung mikroskopischer Präparate mit Reagentien und Färbemitteln. Wenn man Schnitte von gehärteten Präparaten im ungefärbten Zustande untersucht, so können zur Erleichterung der Untersuchung alle bei der Untersuchung frischer Präparate in Cap. II angeführten Reagentien zur Anwendung kommen. Die Untersuchung wird in reinem Glyzerin oder in mit der Hälfte Wasser verdünntem Glyzerin vorge- nommen. Als Isolationsmethoden für Schnitte sind noch das Auspinseln oder Ausschütteln und die künstliche Verdauung zu erwähnen. Die Methode des Auspinseins oder Ausschütteins kommt nament- lich in Betracht, wenn man den bindegewebigen Stützapparat von drüsigen Organen, oder wenn man das Stroma von Geschwülsten, be- sonders von Carcinomen, isolirt, nach] Entfernung der» Zellen unter- suchen will. Beim Auspinseln verfährt man so, dass man den auf dem Objectträger ausgebreiteten Schnitt an einer Seite mit der Präparir- nadel festhält und nun mit einem feinen Pinsel vorsichtig und wieder- holt von der Nadel an nach der entgegengesetzten Seite hinfährt und so nach und nach alle Zellen entfernt. Man kann auch, genau in der- selben Weise, das Auspinseln in einem Schälchen mit Wasser vornehmen Zum Ausschütteln bringt man den Schnitt in ein Reagenzglas welches zum Theil mit Wasser gefüllt ist, und schüttelt so lange, bis die Zellen ausgefallen sind. Bei der Methode der künstlichen Verdauung, die übrigens eine ausgedehntere Verwendung in der pathologisch-histologischen Technik nicht gefunden hat, setzt man die Schnitte oder Stückchen mehrere Tage lang bei Brütofentemperatur der Einwirkung einer Trypsin- lösung aus. Dann werden die Objecte in einem Reagenzglas mit Wasser ordentlich geschüttelt und schliesslich in Kochsalzlösung untersucht. ^ Die Trypsinlösung stellt man sich in der Weise her, dass man ein frisches Rinderpankreas im Extractionsapparat so lange mit Alkohol und](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21980809_0044.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)