Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden.
- Date:
- 1895
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.
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![Kussel hat zur Darstellung von Zelleinschlüssen, speziell in Ge- schwülsten, folgendes Verfahren angegeben: 1) Härtung in Alkohol oder MüLLER'scher Flüssigkeit. 2) Färbung, 10 Minuten lang oder länger, in einer gesättigten Lösung von Fuchsin in 2-proc. Carbolwasser. 3) Auswaschen in Wasser, einige Minuten lang. 4) Auswaschen in absolutem Alkohol, V2 Minute lang. 5) Färben, 5 Minuten lang, in 1-proc. Lösung von Jodgrün in 2-proc. Carbolwasser. 6) Schnelles Entwässern in absolutem Alkohol, Nelkenöl, Ka- nadabalsam. Neuntes Capitel. Untersuchung degenerativer Veränderungen. A) Die Nekrose. Nekrotische Herde lassen sich, falls sie mit blossem Auge erkenn- bar und ihre Bestandtheile isolirbar sind, meist mit Vortheil frisch untersuchen; man streicht mit dem Messer über den nekrotischen Herd und vertheilt die an der Messerklinge haftende nekrotische Masse in Wasser oder in Kochsalzlösung, oder man zerzupft kleine herausge- schnittene Stückchen in denselben Flüssigkeiten. Es ist dieses Ver- fahren z. B. anwendbar bei nekrotischen Herden in Gehirn, Leber, Herz, Muskeln und Lunge. Nekrosen einzelner Zellen oder kleiner Zellcomplexe müssen an Schnitten untersucht werden. Es eignet sich sowohl Härtung in Alkohol wie in MüLLEa'scher Flüssigkeit. Immer ist es rathsam, die Präparate in Celloidin einzubetten, weil sonst Theile des nekrotischen Herdes leicht ausfallen können. Zur Färbung dienen die gebräuchlichen Kern- färbemittel : Hämatoxylin, Alaunkarmin, Lithionkarmin. Da in den nekrotischen Herden die Zellen und ihre Kerne zu Grunde gegangen sind, so werden sie durch Kernfärbemittel nicht mehr gefärbt und heben sich daher von ihrer stärker gefärbten Umgebung durch ihre blasse Farbe ab. Es kommt aber auch manchmal in den nekrotischen Herden zu einer diffussen, nicht differenzirten Färbung. Ausserdem bemerkt man oft innerhalb der Nekrosen unregelmässig gestaltete und ungleich grosse Körner, die den Farbstoff ganz intensiv aufnehmen und zum Theil als Reste von zerfallenen Kernen aufzufassen sind. Durch Karmin oder Eosin lassen sich nekrotische Massen diffus färben. Zur Unterscheidung von einer einfachen Gerinnung resp. Fibrinbildung dient die WEiGERT'sche Fibrinfärbung (s. p. 95), die bei Nekrosen negativ ausfällt. B) Einfaclie Atropliie und Pigmentatrophie. Leicht isolirbare Gewebsbestandtheile können an Zerzupfungs- präparaten untersucht werden, z. B. Nerven und Muskeln; eventuell kann man sie, um die Isolirung der Theile zu erleichtern, 24 Stunden lang in V3 Alkohol oder eine andere Isolationsflüssigkeit (s. p. 6) bringen. Durch Zusatz von Essigsäure wird das Bild noch deutlicher. Einen besseren Einblick erhält man durch Untersuchung gefärbter,]Schnitte von gehärteten Präparaten. Zur Färbung empfiehlt sich, wenn es sich](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21980809_0061.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)