Special-Catalog über Apparate für Mikrophotographie.

  • Carl Zeiss (Firm : 1846)
Date:
[1888]
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Credit: Special-Catalog über Apparate für Mikrophotographie. Source: Wellcome Collection.

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    ernstlich in Angriff genommen worden, obwohl viele Fälle denkbar sind, unter welchen die mikrophotograpische Anwendung des Polarisationsapparates sowohl als die des Spectroskopes von zweifellosem Nutzen sein kann. So ist es z. B. nur mittelst der Photographie möglich, die charakteristische Abstufung der Farben wiederzugeben, — wenn auch nur mittelbar, durch Helligkeitsabstufungen, — welche ein mikro- skopischer Krystall im polarisirten Lichte zeigt; so kann das Spectrum eines Blut- körperchens, auf mikrophotographischem Wege lixirt, gelegentlich in forensischen Fällen von Wichtigkeit sein. Aus diesem Grunde ist es vielleicht nicht nur der Voll- ständigkeit wegen, sondern auch aus praktischem Interesse angezeigt, wenigstens einige Andeutungen über die Art und Weise zu geben, in welcher man die oben genannten beiden Apparate für die Mikrophotographie zu verwenden hätte. 1. Die Anwendung des Polarisationsapparates. Dieselbe geschieht ganz wie bei der gewöhnlichen Mikroskopie, indem der in diesem Falle reichlich gross zu wählende Polarisator unterhalb des Condensors, der Analysator (PuAZMowsKi’sches Prisma) über der oberen Linse des Projections-Oculars eingeschaltet wird, nachdem die Beleuchtung des Objectes und die Projection des Bildes in der gewöhnlichen Weise vorgenommen worden ist. 2. Die Anwendung des Spectroskopes. Das für mikrophotographische Zwecke zu verwendende Spectroskop hat zu- nächst insofern eine Modification zu erfahren, als die beiden Ocularlinsen des gewöhn- lichen Mikrospectroskopes gegen diejenigen eines Projections-Oculars 2 zu vertauschen sind. Das auf diese Weise für mikrophotographische Zwecke moditicirte Mikro- spectroskop wird an die Stelle des gewöhnlichen Projections-Oculars eingesetzt, nach- dem mit diesem vorher das Bild des Objectes, dessen Spectrum aufgenommen werden soll, auf die Platte projicirt worden war. Es wird nun zunächst das zu dem Mikro- spectroskop gehörige AMici’sche Prisma entfernt und mittelst der oberen Linse des Projections-Spectral-Oculars ein scharfes Bild des Spaltes auf der Platte entworfen; innerhalb dieses Spaltbildes befindet sich dann, gleichfalls scharf, das Bild des Objectes, um dessen Spectrum es sich handelt. Dieses wird durch Verengerung und Verkürzung des Spaltes so eingeschlossen, dass es gerade die ganze Spaltöffnung ausfüllt. Hierauf wird dann das AMici’sche Prisma vor die Linse des Projections-Oculars gebracht, welche nun blos von demjenigen Theil des Präparates Licht empfängt, dessen Spectrum aufgenommen werden soll. — Derartige Arbeiten werden wohl kaum anders als mit directem Sonnenlichte möglich sein. 7