Über den Heilwert der 'gelben Augensalbe' / von Dr. Gelpke.
- Gelpke, Theodor.
- Date:
- 1906
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Credit: Über den Heilwert der 'gelben Augensalbe' / von Dr. Gelpke. Source: Wellcome Collection.
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![standenen Staphylokokken ein relativ viel geringeres ist (be- sonders bei längerer Einwirkung), als das Wachstum der- jenigen St., welche mit den beiden anderen Salben in Be- rührung gekommen waren. Salbe II und III zeigten dabei keine grossen Differenzen. Eine gewisse Beeinträchtigung des Wachstums gegenüber der Reinkultur kann jedoch auch bei diesen beiden letzten Salben bemerkt werden, (cf. Photo- gramme.) Es erübrigte mir noch festzustellen, wie weit die anti- septische Wirkung von der chemischen Veränderung der Salben abhängig ist, die sich bekanntlich unter dem Einfluss des Lichts und der Luft, (Bildung von Fettsäuren) in denselben ein- stellt. Dass tatsächlich nicht nur unter dem Einfluss des Lichtes, sondern auch infolge unzweckmäßiger Beschaffenheit des Salbenkonstituens die Salben an Wirkung verlieren [S. Ho Ith, das Licht, unsere gelbe Salbe und die gewöhnlichen Salben- kruken (Arch. f. Augenheilkunde XXX), spricht dem Salben- konstituens jeglichen reduzierenden Einfluss auf das Hg. ab], konnte ich sowohl an den s. Zt. geprüften Salben der hiesigen Apotheken, als auch an eigens zu diesem Zweck von Dr. Holdermann hergestellten Salben konstatieren. Unter den ersteren hatten nach ca. 30 Tagen alle in weissen Kruken verabfolgten Salben auf der Oberfläche ein missfarbiges graugrünliches Aussehen angenommen, ebenso wie die mit Öl versetzten Präparate [selbst in schwarzer Kruke] nach dieser Zeit die schöne gelbe Farbe eingebüsst hatten. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dass tatsächlich die aus dem vege- tabilischen oder animalischen Öl abgespaltenen Fettsäuren des Salbenkonstituens von nachteiligster Wirkung sind, worauf be- reits Schanz hingewiesen hat (Ophth. Kongr. in Hdlg. 1898 u. Klin. therap. Wochenschr. 1898). Meine Versuche bezügl. der antiseptischen Wirkung dieser Salben stellte ich derart an, dass ich die letzteren 4 Wochen dem diffusen Sonnenlicht aussetzte und die betr. infizierte Platinnadel in die meist sehr veränderte oberflächliche Schicht einführte.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22400916_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)