Volume 9
Lehrbuch und Atlas der Histologie und mikroskopischen Anatomie des Menschen / von J. Sobotta.
- Johannes Sobotta
- Date:
- 1929
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Credit: Lehrbuch und Atlas der Histologie und mikroskopischen Anatomie des Menschen / von J. Sobotta. Source: Wellcome Collection.
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![stata, Lunge, alle größeren Schleimdrüsen des Respirations- und Verdauungstraktus, die Duodenaldrüsen, Bulbourethraldrüse und Milchdrüse. 5. Alveoläre Einzeldrüsen. Sie kommen in unverästelter Form (ohne eigent- lichen Ausführungsgang) vor (kleine Talgdrüsen) oder in verästelter Form mit einem eigenen Ausführungsgang (größere Talgdrüsen. Meibomsche Drüsen [glandulae tarsales]). 6. Zusammengesetzte alveoläre Drüsen. Diese Form ist sehr selten und findet sich — als Übergangsform zum tubuloalveolären Typ (alveolotubulär) — nur in der Ohrspeicheldrüse (glandula parotis)1). Fig. 8. Schema der Drüsenformen des Menschen. 1 = gerade, unverzweigte tubuläre Einzeldrüse. 2 = unverzweigte, am Ende aufgeknäuelte, tubuläre Einzeldrüse. 3 — am Grunde gegabelte tubuläre Einzeldrüsc. 4 = mehrfach gegabelte tubuläre Einzeldrüse. 5 = vielfach gegabelte tubuläre Einzeldrüse (Gang- system). 6 = zusammengesetzte tubuläre Drüse. I = alveoläre Einzeldrüse, aus einem Alveolus bestehend. 2’ = aus mehreren Alveoli bestehende Einzeldrüse, mit Ausführungsgang. 3 = aus vielen Alveoli bestehende Einzeldrüse, mit Ausführungsgang. 4' = zusammengesetzte alveoläre Drüse. 1 — mehrfach gegabelte tubuloalveoläre, Einzeldrüse. 2 = vielfach gegabelte tubuloalveoläre Einzeldrüse. 3 = zusammengesetzte tubuloalveoläre Drüse. ln dieses Schema lassen sich nicht alle Drüsen des menschlichen Körpers einreihen; zunächst nicht die Leber, die eine offene Drüse ist, deren sezernierende Epithelmassen aber keine Drüsenendstücke (tubulärer usw. Natur) bilden, sondern netzartig verbundene Zellbal- ken darstellen; denn Lichtungen zwischen den Drüsenzellen gibt es in der Leber überhaupt nicht; an Stelle der (fehlenden) Lichtungen treten zur Sekretaufnahme besonders stark ausgebildete (s. a. o. S. 50) Sekretröhrchen- einrichtungen in Funktion. Bei dieser Drüse der Leber) münden also die Sekretröhrchen direkt in die Anfänge des Gangsystems, nicht die Leber in gewissem Sinne als eine netzför 12 3 4 5 6 in die (fehlenden) Lichtungen2). Man kann lige oder retikuläre Drüse bezeichnen. den serösen Teilen dagegen der alveoläre. Am meisten tritt das tubuläre Aussehen der Endkammern in der glandula parotis zurück, so daß diese Drüse fast als rein alveolär zu bezeichnen ist (s. u.). *) Die Anschauungen gehen hier auseinander. Rechnet man die Ohrspeicheldrüse unter die tubuloalveo- lären. was streng genommen wohl richtiger ist, als unter die rein alveolären (wenn sie der letzteren Form auch sehr nahe kommt), so gibt es im menschlichen Körper gar keine zusammengesetzten alveolären Drüsen. *) A ergleichende anatomische Betrachtungen der Bauverhältnisse der Lebern niederer Wirbeltiere geben Aufschluß über die oben erwähnte Ausnahmestellung der Leber. Sic ist entstanden zu denken als aus einer](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29821708_0009_0075.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)