Beitrag zur Behandlung des in die freie Bauchhöhle perforierten Magen- und Duodenalulcus / von Prof. Freiherr von Eiselsberg.

  • Eiselsberg, Anton, Freiherr von, 1860-1939.
Date:
1906
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Credit: Beitrag zur Behandlung des in die freie Bauchhöhle perforierten Magen- und Duodenalulcus / von Prof. Freiherr von Eiselsberg. Source: Wellcome Collection.

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    Wonnen, daß dadurch manchen Patienten etwas geholfen wird. Allerdings sind von den 7 Fällen, in welchen die Jejunostomie ausgeführt wurde, nur 3 genesen und 4 Patienten gestorben, und von den 3 genesenen sind 2 Patienten innerhalb der ersten 12 Stunden, also von Vornherein unter günstigen Bedingungen operiert, sodaß es wohl schwer lallt, die Genesung auf Rech- nung der Jejunostomie zu setzen. Immerhin hatte es sich in diesen beiden Pallen bei der Eröffnung des Peritoneums um ein eitriges Exsudat gehandelt, also ein Beweis dafür, daß die Infektion eine recht heftige war. Aber gerade 2 nach der Jejunostomie tödlich verlaufene Fälle haben mir — so sonder- bar das klingt — den Wert dieses Verfahrens gezeigt: Die elende, 57 jährige Frau (Fall 1), die eine schwere Perito- nitis infolge von Perforation eines Carcinoms des Magens') darbot und auf das äußerste herabgekommen war, wurde durch die Er- nährung mittels der Jejunostomiefistel so gebessert, daß sie sich erholte und außer Gefahr schien, als sich am elften Tage nach der Operation abermals Symptome von Peritonitis ein- stellten, denen die Patientin trotz der Relaparotoraie erlag. Bei der Sektion ergab sich, daß von der Gegend der Magennaht her eine frische Peritonitis ausgegangen war. In dem zweiten Falle (FaU 7), in welchem trotz der Jejunosto- mie auch der Tod eingetreten, war hei dem 65jährigen Manne gleichzeitig ein Volvulus der Flexur vorhanden, der zu einer fast schwarzblauen Verfärbiuag des Darmes geführt hatte. Es mußte zunächst eine Retorsion erfolgen und hierauf erst wurde die Ueber- nähung des Loches und die Jejunostomie ausgeführt. Der sehr elende Patient, bei dem die Operation überhaupt bloß von dem Gesichtspunkte unternommen wurde, daß man einen Patienten mit ; Peritonitis und Darmverschluß nicht zugrunde gehen lassen darf, ohne einen, wenn auch nur geringe Aussicht bietenden Versuch ge- j macht zu haben, erholte sich in den folgenden zwei Tagen unter , der Ernährung durch die Fistel ganz merkwürdig, sodaß wir schon Hoffnung hatten, er würde davonkommen. Im dritten Falle ergab die mikroskopische Untersuchung des , Peritonealexsudats nebst Bakterien der Darmflora Gram-positive ‘ Coccen und Streptococcen. Ich will dies bloß erwähnen, ohne aber behaupten zu wollen, den FaU bloß deshalb als einen ganz besonders virulenten zu bezeichnen, weil er tödlich verlief. Im vierten Palle, in welchem der Jejunostomie der Exitus folgte (FaU 4), war der Patient zur Zeit der Operation, trotzdem, daß erst 16 Stunden seit dem Einsetzen der Perforation vergangen ') Loyal (Beiträge zur Jejxmostomie, v. Bruns’ Beiträge Bd. 51, H. 3) bespricht auä der Garreschen Klinik einen analogen Fall, in welchem die Uebernähung des spontan perforierten Carcinoms mit folgender Jejunostomie den Patienten nicht zu retten ver- mochte.