Familienpsychosen im schizophrenen Erbkreis : (Psychosen bei den Eltern von dementia Pracecox-Kranken) / von Hermann Hoffmann.
- Hoffmann, Hermann, 1891-
- Date:
- 1926
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Credit: Familienpsychosen im schizophrenen Erbkreis : (Psychosen bei den Eltern von dementia Pracecox-Kranken) / von Hermann Hoffmann. Source: Wellcome Collection.
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![tionselementen zusammensetzt [Kahn 1 ), Lange 2 3 ), Berze *)]. Auf eine andere Möglichkeit haben vor kurzem F. u. E. Minkowski 4 ) hingewiesen. Sie fanden in einer Familie eine Reihe von atypischen Psychosen, bei denen man auf eine Legierung des man.-depr. Irreseins und der Schizophrenie hätte schließen können. Die erbliche Belastung beschränkte sich auf Schizophrenien; zirku läre Psychosen kamen nicht vor. Es fehlte in diesem Falle der erb biologische Beweis für die Anlagenkombination. Trotzdem aber wäre es möglich, wie F. und E. Minkowski ausführen, daß diese zirkulären Schizophrenien einmal durch die Yereinigung einer man,-dep r. und einer schizophrenen Anlage entstan den seien: „Jedenfalls handelt es sich aber nicht um eine Kuppelung, die wieder leicht gespalten werden kann, sondern um eine viel festere Verbindung, die eigentlich den Typus der Psychose der Familie praktisch bestimmt; finden wir doch denselben Typus auch bei ent fernteren Verwandten.“ F. und E. Minkowski denken also an eine besondere familiäre Psychosenanlage, die einen selbständigen geschlossenen Genotypus darstellt und die Tendenz zu einer „gemischten“ Erscheinungsform in sich trägt. Die dritte Erklärung würde die Besonderheiten der ,.ge- mischten“ zirkulär-schizophrenen Psychosen auf andere, nicht direkt mit dem psychotischen Genotypus zusammenhängende Anlagemomente zurückführen; etwa auf die präpsychotische Persönlichkeit (oder dem Kör perbau), die ja, wie wir schon gesehen haben, für Charakter und Verlauf der schizophrenen Psychosen von bestimmter Bedeutung zu sein scheint. Wir wollen nun diese Frage an Hand von einzelnen Bei spielen näher untersuchen. Die Bezeichnung der Verwandtschafts grade geht auch hier von den schizophrenen Probanden aus. *) E. Kahn, Erbbiologisch-klinische Betrachtungen und Versuche. Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. Bd. 61. 1920. S. 264. 2 ) J. Lange, Periodische, zirkuläre und reaktive Erscheinungen bei der Dem. praecox. Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. Bd. 80. 1922. S. 200. 3 ) J. Berze, Beiträge zur psychiatr. Erblichkeits- und Konstitutions forschung. I. Allgemeiner Teil. Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. Bd. 87. 1923. S. 94. 4 ) Probleme der Vererbung von Geisteskrankheiten auf Grund psychiatr. und genealogischen Untersuchungen an zwei Familien. Schweizer Arch. f. Neur. u. Psych. Bd. 12. Heft 1. S. 47.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b18031043_0041.JP2/full/800%2C/0/default.jpg)