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Credit: Die eisenbakterien / von Hans Molisch. Source: Wellcome Collection.
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![könnten, allein ich konnte, obwohl ich mir viel Muhe gab und sorgfältig darauf achtete, solche Organismen nie darauf bemerken. In dieses rätselhafte Dunkel wurde erst lacht gebracht, als es mir durch eine be- stimmte Methodik gelang, den sicheren Nachweis zu bringen, daß es sich um eine in einer Gallerthülle liegende Bakterie handelt. Bei einer Vergi-ößerung von 300 — 500, und auch bei stärkerer, sieht man inner- halb des hellen Hofes von Bakterien in der Regel direkt nichts, er erscheint leer. Mit den gewöhnlichen Bakterienfärbungsmitteln (Fuchsin, Meth}'lenblau usw.) ist auch nicht viel auszurichten, da sich die Bak- terie samt dem hellen Hof, der eine Kapsel darstellt, sehr schwer oder garnicht färbt. Hingegen fand ich in dem Schiffschen Aldehyd- Reagens^) ein ausgezeichnetes Büttel, um die Bakterien deutlich zu machen. Legt man nicht zu alte Wurzelhaare von Salvinia aiuiculata, die mit Siderocapsa besiedelt sind, in die farblose Schiff sehe liösung, so färben sich nach einiger Zeit die Eisenoxydhüfe deutlich rotviolett und gleichzeitig treten die in den hellen zentralen Hofen liegenden und früher unsichtbaren Bakterien scharf hervor. Auch die Gallertscheiden der Leptothrix ochracea und viele Haftscheiben oder Gallerthüllen von Algen, deren Gallerte von Eisenoxydhydrat durchsetzt ist, nehmen in dem genannten Reagens eine rote Farbe an. Das Eisenoxyd für sich kann die Reaktion nicht hervoiTufen, auch geht es ja in dem Schiff- schen Reagens in Lösung, es muß also die Gallerte beziehungsweise ein darin enthaltener Stoff sein, der die Reaktion bedingt und der vielleicht aldehydartiger Natur ist. Ob zwischen der Eigentümlichkeit der Gallert- hülle, Eiseno.xyd zu speichei’n und dem fraglichen Körper eine Be- ziehung besteht, wäre möglich, doch wage ich nicht, darüber Be- stimmtes auszusagen. In den mit der Schiffschen Lösung behandelten Präparaten sieht man in der hellen Kapsel eine, zwei oder mehrere kokkenartige Bakterien, die gleichfalls eine schwach rötliche kiirbung angenommen haben. Gewöhnlich finden sich eine bis zwei oder mehr, sehr selten jedoch mehr als sechs Bakterien in einer Kapsel. Der größte Durchmesser des Phsenoxydhofes schwankt gewöhnlich zwischen 5—18 //. Der inneri;, meist ellipsoidische helle Hof zwischen 1^8—3,ß //, die darin liegenden Kokken hal)cn einen Durchmesser von 0,4—f),0 //. Lnsere Bakterie lebt, wie bereits bemerkt, ej)iphytisch auf den ver- sebiedensten Wasser])Hanzen und zwar auf den Wurzeln, M urzelhaaren >) Das Seil iffsclie Heagens auf Aldeliyd ist l)ckanutlicli eine mit Schwefel- dioxyd entfärbte, wässerige Lösung von Fuchsin. Da.s Keagens färl)t sich mit sehr geringen .Mengen Aldeliyil violettrot.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21715166_0024.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)