Das Herz und seine Bewegung : Beiträge zur Anatomie, Physiologie und Pathologie des Herzens, des Herzbeutels, und des Brustfelles / von Josef Hamernik.

  • Hamernik, Joseph, 1810-1887.
Date:
1858
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Credit: Das Herz und seine Bewegung : Beiträge zur Anatomie, Physiologie und Pathologie des Herzens, des Herzbeutels, und des Brustfelles / von Josef Hamernik. Source: Wellcome Collection.

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    unzureichenden Ernährung wurzelnde Abmagerung über- dies nicht selten von Sorgen, Kummer und Schlaflosigkeit begleitet wird, so wird es auch nicht auffallen, dass bei solchen Abmagerungen das Gehirn in einem stärkeren Ver- hältnisse schwindet, als der übrige Körper. Aus dem Ge- sagten ergiebt sich jedoch auch, dass wir bis jetzt keine Untersuchsmethode besitzen, um diese Verhältnisse zu erui- ren. Die Leichenbefunde von Individuen, welche nach ei- nem kurzen Krankenlager gestorben sind, sind hinreichende Beweise für meine ausgesprochene Ansicht. Das Sterben eines früher gesunden Individuums im Verlaufe einer Pneumonie, eines Typhus, einer Scarlatina u. s. w. zwischen dem 8. und 15. Tage, wo der Kranke vom Anfange bis zum Ende des Krankenlagers bei einer oft schreckenerregenden Intensität der chemischen Umsez- zungen und Ausscheidungen, so gut wie gar keine Nahrung zu sich genommen hat, lässt sich am leichtesten mit einem Verbluten oder Verhungern vergleichen, wie dies der Blut- mangel am Rumpfe, besonders eine oft auffallende Trocken- heit der verschiedenen Bindegewebslager, der vorderen Rän- der der Lungen, die Leere der linken Herzkammer und der Arterien und dgl. m. hinreichend constatiren. Unter diesen Verhältnissen findet man jederzeit die innerhalb der Schädelhöhle vorhandene Menge des Blutes vermehrt, es zeigen sich insbesondere die Sinus venosi und selbst die Capillarien der Hirnmasse erweitert und verlängert, Avas nur in einem entsprechenden Schwunde der Hirnmasse begrün- det sein kann. Bei einer rasch zu Stande gekommenen Verblutung ei- nes früher gesunden Individuums wird man das Grehirn unverändert blutreich finden, etwa so, wie vor der Verblu- tung, weil die Blutung nur den Gtefäs sapparat solcher Or- gane treffen kann, welche sich entsprechend retrahiren können. Aus dem Gesagten ergiebt sich noch ferner, dass das Gehirn zu keiner Zeit und auf keine Weise, wenn man nämlich von der Hypertrophie des Hirnes absieht, seinen gewöhnlichen Blutgehalt verliere, dass sich derselbe auch nicht verkleinern könne, dass die Annahme einer Anämie des Gehirnes eine nicht zu begründende sei, dass selbst der Blutgehalt der Schädelhöhle beim Köpfen nicht verändert werde, und unter dem Einflüsse verschiedener Krankheiten nur vergrössert werden könne. Würde das Blut in dem Gefässapparate des Gehirnes jederzeit die gewöhnliche Fär- bung darbieten und wäre es jederzeit bei auffallend er-