Epileptische Psychosen / Gustav Lennhoff.

Lennhoff, Gustav.

Date:: 1890

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Credit: Epileptische Psychosen / Gustav Lennhoff. Source: Wellcome Collection.

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Attaquen1) ausgezeichneten Fällen von genuiner Epilep- sie den Eintritt einer Psychose. — Des Weiteren ver- geht zwischen dem ersten Krampf- und dem ersten Psychoseanfall häufig eine sehr lange Zeit. In der cit. Arbeit Finlay’s schwankt dieselbe zwischen 2 und 34 Jahren. Nur scheinbar opponirt dem die Thatsache, dass namentlich in denjenigen Fällen von epileptischen Convulsionen, in denen diese in früher Kindheit auf- treten und sich in kurzen Intervallen wiederholen, eine Abnahme der Intelligenz und eine Verschlechterung des Gemiithes und Characters constatiert wird. De- menz im späteren Verlaufe der Epilepsie, wie sie auch in unseren Fällen mehr weniger vorhanden ist, hat mit der eigentlichen epileptischen Psychose weder direct etwas zu thun, d. h. ist nicht eine Theilerscheinung der epileptischen Psychose, noch auch indirect, d. h. ist nicht ihre nähere Ursache, so dass die epileptischen Convulsionen über Demenz zu epileptischer Psychose führten Das beweisen die zahlreichen Fälle von Demenz nach Epilepsie ohne Psychoseanfälle und der Umstand, dass häufig die Psychose eiutritt, wo es noch ganz un- möglich ist, eine Abnahme der Intelligenz festzustellen. — Wenn wir aber auch die Convulsionen nicht als Ur- sache der Psychose anerkennen, so genügt doch die Häufigkeit des Miteinandervorkommens, uns zu ver- anlassen, bei Aufnahme der Anamnese stets danach zu forschen, ob schon Krämpfe beobachtet worden sind- Es ist dann behauptet worden, genuine Epilepsie und psychische Epilepsie hätten ein und dieselbe Ur- sache, nämlich Reizungen der Hirnrinde. In einem von Tomaschewski und Ssimonowitsch2) publicirteu Falle von linksseitigen Krämpfen fand sich post mortem rechts- seitig Verwachsung der Hirnhäute und Schwund der i) Ecxhetrierra. Besonders nach nächtlichem petit-mal; cit. n. Ettlett- bitrg Real-Encycl. s) Zur Lehre von der Pathogenese der Hallucinationen und Epilepsie. Neurologisches Centralblatt 1889, p. 22.