Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini.

  • Friedrich Eduard Rudolf Voltolini
Date:
1882
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    31/84 (page 27)
    wir unsere Ueberzeiigung von der iufectiöseu Natur der Krank- heit ausgesprochen.“ Mit Keclit sagt Hirsch „wo neheu dei voll- ständig entwickelten Krankheit . . . Ahortiv-Fälle“ — aber nicht, Avenn ini ganzen Lande die Krankheit nicht herrscht! Ebenso sagt er S. 87: „In der von luK beobachteten Epidemie in ver- . scliiedenen Kreisen Westpreussens fand ich Fälle von Abortiv- Meningitis übei-all, wo die Krankheit überhaupt herrschte, in einzehieu Gegenden ehenMls in jener allgemeinen Verbreitung.“ Also „überhaupt herrschte“. Ebendaselbst heisst es: „In Thüringen sind, nach dem Berichte von Pfeiffer, solche Abortiv-Fälle von Meningitis vorzugsweise gegen Ende der Epidemie beobachtet worden.“ Und Niemeyer sagt [1. c. S. 9]: „Endlicli kommen zur Zeit einer Epidemie neben entwickelten Fällen der Krankheit in grösserer Anzalil auch solche FäUe vor, bei welclien ein, wenige Tage anhaltender Kopf- und Rückenschmerz die einzigen Krank- heitssymptome sind.“ Solche Abortivfälle standen also in einem Zusammenhänge mit der Epidemie, während doch Fälle von Otitis labyrinthica in jedem Jahre und aller Orten l)eob- achtet werden, ohne dass irgendwo eine Epidemie herrscht. Und nun sollen diese Ahortivfälle von IVIeningitis cerel)ro- spiiudis epidemica sich allezeit [wie in meinen 187 Fällen] nicht blos ein Olir sondern ausnahmslos beide Ohren als den Hauptsitz ihrer Verwüstungen aussuchen, ohne dass aucli nur in einem einzigen Falle irgend ein anderer Nerv an der hasis cranii mitbefallen worden wäre, während doch die besten Beobachter hei wirklicher Meningitis epidemica auch von häufiger Aftection der Augen spreclien! So sagt Hhsch [I. c. S. 63j: „Unter den Sinnesorganen ist es zunächst das Auge, an welchem im Verlaufe von Meningitis epidemica mannigfaclie iQunkhafte Erscheinungen l>eobachtet werden.“ Voll- ständiger Verlust des Sehvermögens ist von Corhin „bei zwei Drittel aller von ilmi behandelten Kranken constatirt worden“. Aehnliches ist von Ziemssen beobachtet worden. Aftectionen der Conjunctiva sind beobachtet worden von Forget, Faure-Villais, Tourdes, Corhin, Arnes, Upham, Merkel u. A. Parencliymatöse 1 Keratitis und Keratomalacie hahen beobachtet: Tourdes, Corhin, I Lindström, Ziemssen; Iritis: Tourdes, Coilnn, Upham, Niemeyer I gnd verhältuissmässig häufig sogen. Amaurose: Scliilizzi, Mercurio