Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini.
- Friedrich Eduard Rudolf Voltolini
- Date:
- 1882
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Credit: Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini. Source: Wellcome Collection.
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![Bcol)aclituiig 180 von Ki-ame]- ))etrifft einen IBjälirigen Knal)en, welclier im 2. Lebensjahre, also vor 11 Jahren, von einer „Geliirn- entzündung“ befallen und absolut tanb wurde. Das Buch von Kramer erschien Februar 1849; wäre dieser Knabe selbst erst im Februar 1849 zu Kramer geführt worden, so datirte doch schon seine Kranldieit aus dem Jahre 1838, also aus einer Zeit, wo man erst im südlichen Europa auf diese Krankheit aufmerksam wurde.] Es folgen mm einige KrauldieitsfäUe von Otitis labyriuthica, von anderen Aerzten aus der neuesten Zeit mitgetheilt. Dr. Reichel [Otitis acuta intima sive labyrinthica, die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes, eine selbstständige Er- kraulrang, bisher gewöhnlich für Meningitis gehalten, von Dr. G. Reichel, dirigirendem Arzte des Augusten-Kinder-Hospitals zu Breslau. Berlin. Klin. Wochenschr. No. 24, 1870] theüt folgenden Fall mit aus einer Zeit, wo Aveder. in Breslau noch ganz Schlesien, noch meines Wissens in ganz Deutschland eine Epidemie von Meningitis epidemica herrschte. | „Georg Juugnitz, 2V2 Jahre alt, Kind gesunder Eltern, in deren j Familie keine erblichen Krankheiten nachziiAveisen sind und das selbst ausser einer schwächlichen Constitution nichts Pathologisches [ darbot, erkrankte plötzlich bei vorher ungetrübter Gesundheit am I 26. Juli 1869 unter grosser Verdries'slichkeit, Appetitlosigkeit und | Fieber. In der Nacht vom 27. Juli verschlimmerte sich der Zu- \\ stand derartig, dass die Eltern meine Hilfe in Anspruch nahmen. I Ich fand das Kind am Morgen bereits in heftigem Fieber mit | heisser, trockener Haut; der Puls war lebhaft beschleunigt, das : Gesicht geröthet und die PupiUen contrahirt und gegen Licht- eindrücke empfindlich. Dabei zeigte das Kind eine grosse Unruhe, warf sich im Bette hin und her und schrie, wenn man von ihm irgend welche Auskunft haben wollte. Die Eltern konnten über | eine etwaige Ursache der Krankheit Nichts angeben. Ich dachte l natürlich, wenn auch mit Vorsicht, an einen entzündlichen Gehirn- I process und verordnete Eisumschläge auf den Kopf, und da der | Stuhl angehalten war, einige Dosen Calomel zu 0,06. Bei meinem | nächsten Besuche am Abend desselbeji Tages berichtete mir die >1 Mutter sofort, dass das Kind gleich auf das erste Pulver tüclitig | gebrochen habe, weshalb sie glaubte, ich hätte ihm zum Breclien | gegeben; die übrigen Pulver verursachten keinerlei BescliAverden S](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22336333_0058.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)