Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini.
- Friedrich Eduard Rudolf Voltolini
- Date:
- 1882
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Credit: Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini. Source: Wellcome Collection.
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![1871 in einer Mühle beschäftigt, hatte sich sehr erhitzt und dal)ei getrunken. Sonnabend klagte sie über den Kopf, ging aber Sonn- tag noch in die Kirche; der Kopfschmerz wurde heftiger und es trat Erbrechen ein, was durch 10 Wochen angehalten haben soll. In dieser Zeit „lag sie wie todt da“, hat auch Krämpfe geliabt. Nachdem das Erbrechen vorüber war, kam sie aUmählig zu sich. Bereits während der Krankheit bemerkte man, dass sie nichts hört und sie blieb auch taub, wurde im ül)rigen gesund, nur hatte sie „fürchterlichen Taumel“; dieser Taumel zeigte sich sogar noch im März 1872, wo sie auch sagte, es „quatert“, als wenn sie Wasser im Kopfe haben möchte. 30) Georg Brülsky aus Glatz [ca. 20 Meilen südlich von Breslau] erkrankte 2 Jahr alt im Oktober 1871 plötzlich des Abends mit Erbrechen, welches die ganze Nacht hindurch dauerte, so dass er ganz schwach wurde und wie todt dalag. Nach 3 Tagen wurde es besser und er war wieder bei sich, soll dann noch gehört haben. Jetzt schlug es um, er bohrte mit dem Kopf hinten über und schrie furchtbar, dabei bohrte er sich mit den Fingern immer in den Ohi-en. Völlige Genesung, nur taubstumm. 31) Marie Neumanu aus Floriansdorf [ca. 5 Meilen südlicb von Breslau] erkrankte 8 Jahr alt plötzlich im Frühjahr 1871 unter Erbrechen, grosser Hitze im Kopfe, Irrereden (sie wollte immer zum Fenster hinaus]. Gleich am andern Tage war das Gehörvermögen fort; 8 Tage nach Beginn der Krankheit Imm Besuch und fragte sie, wer der wäre und sagte, man müsse lauter sprechen, sie höre nichts. Sie lag 6 Wochen; in der fünften Woche trat eine Blutung aus Mund und Nase ein; sie ist taub. 32) Franz Franke aus Kiemerzeile bei Neisse |ca. 12 Meilen südlich von Breslau] erki'aukte 7 Jahr alt im April 1871 plötzlich unter Frost und Hitze und so heftigem Erbrechen, dass die Eltern glaubten, die Eingeweide müssten herauskommen. Er war 4 Tage lang nicht bei sich imd als er weder ’ zu sich kam, hörte er noch, aber nach 4 Wochen war das Gehör gänzlich geschwunden. 33) Emilie Adler aus Albrechtsdorf bei Eosenberg in Oberschlesien [ca. 14 Meilen östlich von Breslau] hatte früher schon an Krämpfen gelitten, sonst war sie gesund. Sie erkrankte 9 Jahr alt im April 1871 plötzlich, bekam Keissen in allen Gliedern und](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22336333_0073.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)