Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini.
- Friedrich Eduard Rudolf Voltolini
- Date:
- 1882
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Credit: Die acute Entzündung des häutigen Labyrinthes des Ohres (Otitis labyrinthica s. intima) irrthümlich für Meningitis cerebro-spinalis epidemica gehalten : für praktische Aerzte dargestellt / von R. Voltolini. Source: Wellcome Collection.
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![tlieiluahmlos da, mit lüuteuüber gebeugtem Kopfe. Nach 9 Tagen war sie schon soweit munter, dass sie sich nach ihi-em Lieblingsliimde umsah und ihn streichelte, aber sie war und blieb taub. Sie taumelte noch nach einem halben Jahre und zwar immer nach vorwärts. 38) Marie Seliger aus Breslau erkranlrte 10 Jahr alt um Neujahr 1873 unter Kopfschmerzen, Erbrechen und grossem Durst; sie war meist bei sich, hörte am dritten Tage schon schwer und am achten Tage war das Gehör bereits völlig geschwunden. Sie lag im Ganzen 3 Wochen und Idagte in den ersten Wochen über Sausen, KnaUen, Läuten m den Ohren. Als sie aufstand taumelte sie so, dass die Mutter sie führen musste. 39) Selma Hase aus Preilsdorf bei Saran [ca. 10 MeUen westlich von Breslau] erkrankte 3 Jahr alt im März 1873 unter Erbrechen, grosser Hitze, Fieber, Krämpfen, Zähnelahrschen, Kopf hintenüber gebeugt. Das Gehör war bereits am zweiten bis dritten Tage verschwunden, im übrigen genas sie vollständig. 40) Eduard Teschner aus Langenbielau am schlesischen Gebirge [ca. 10 Meilen südwestlicli von Breslau] erkrankte 17 Jahi- alt im März 1874. Zu Mittag war er noch gesund, Nachmittag legte er sich weg'en Kopfweli zu Bett, in der Nacht fing er an zu l)recheu und brach alles fort, was er zu trinken bekam: Tiiee, Wasser. Vom andern Tage an phantasirte er wochenlang, ab und zu Avar er bei sich. Scliou am zweiten Tage Abends war das Geliör ver- schwimden und sagte er, er höre nichts; er blieb taub. Er soll manclunal wie im Starrkrampf gelegen haben und nacli seiner Genesung dauerte es ein lialbes Jahr, ehe er wieder gehen konnte. 41) Kichard Scholtz aus Peterwitz bei Prausnitz [ca. 6 kleilen nördlich von Breslau] erkrankte 5 Jahr alt im Anfänge des Jahres 1875. Er war den Tag über noch ganz gesund, erkrankte des Nachts unter grosser Hitze, Kopfsclunerzeu, grossem Durste, Avar aber immer bei Verstände, am 4. Tage eiLrach er sicli; er liatte keine Krämpfe, keine Lähmungen. Bereits in der ZAveiten Nacht verlor sich das Gehörvermögen und er blieb taub; im Ganzen liat er 3 Wochen gelegen. 42) WladislaAv v. Mlodecki aus der Gegend von Kalisch in Russisch-Polen, ganz gesund, erkrankte 5 Jahr alt im Mai 1875 des Morgens früh beim Erwachen, indem er über Kopfschmerzen und grosse Hitze klagte; kein Erbrechen. Er war gleich in den](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22336333_0075.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)