Das Auge der Gliederthiere : neue Untersuchungen zur Kenntniss dieses Organs / von Franz Leydig.
- Leydig, Franz, 1821-1908.
 
- Date:
 - 1864
 
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Credit: Das Auge der Gliederthiere : neue Untersuchungen zur Kenntniss dieses Organs / von Franz Leydig. Source: Wellcome Collection.
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![und hintere Hornhautfläche konvex sei, die innere sogar etwas stärker, und spricht überhaupt aus, dass er nie konkave Endflächen der Hornhautfazetten gefunden habe. Mit dieser letzten Aeusserung kann ich mich nicht ganz ein- verstanden erklären. Wie die Verhältnisse der Biene und Horniss in diesem Punkt sind, habe ich mir nicht aufgezeichnet, aber ich habe mir z. B. von der Larve der Aeshna grau dis notirt, dass die Fazetten nach innen vertieft sind, während die Aussenflächen sich wölben. Von einer entschieden konkaven Horn- haut werde ich auch unten bezüglich der einfachen Augen zu melden haben. Bemerkenswerth füi' die Form Verhältnisse der Hornhaut ist noch, dass die Felder bei verschiedenen Arthropoden eine gewisse viertheilige Zeichnung oder kreuzförmige Figur darbieten, welche in nächster Beziehung zu einer ähn- / liehen Gliederung der hinter der Hornhaut folgenden Nervenelemente steht Ich werde darauf zurückkommen. 2. Skierotika. Hinsichtlich dieser Augenhaut habe ich die bisher geltenden Angaben wesentlich zu verbessern. Man glaubte früher zu bemerken, dass eine eigent- liche Skierotika fehle und es wurde „die vollständige Abwesenheit einer be- sonderen äusseren Umhüllung“ zu den hervorstechenden Eigenthümlichkeiten des Auges der Arthropoden gezählt. Nur bei den höheren Krebsen mit freibeweg- lichen oder Stielaugen verglich man die äussere Haut, welche das Auge um- giebt, einer Skierotika. Mm selbst schien bei Spinnen und Insekten anstatt gedachter Haut nur soviel zarte Bindesubstanz da zu sein, als eben hinreiche, um die nervösen und muskulösen Theile sowie die Pigmentanhäufungen und Tracheen zu stützen. Unterdessen haben mieh fortgesetzte Untersuchungen finden lassen, dass in vielen Fällen eine wirkliche und zwar derbhäutige Skierotika vorhanden ist, und zwar in Form einer Ka]3sel, welche das Auge rings umgiebt und vorne mit der Hornhaut zusammenfliesst. Ich habe sie zuerst von Dytiscus marginalis 1) Vergl. meine Angaben hierüber bezüglich der Krebse a. a. 0. (Arch. für Anat. und Phys.) z. B. S. 408, 411, 416. Auch bei Insekten ist diese kreuzförmige Figur oft sehr deut- lich ; ich sah sie jüngst wieder bei Sphinx convolvuli. 2) Histol. S. 258.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22363154_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)