Handbuch der allgemeinen und speciellen Arzneiverordnungslehre : auf Grundlage der Pharmacopoea Germanica ed. altera / bearbeitet von C.A. Ewald und E. Lüdecke.
- Carl Anton Ewald
- Date:
- 1883
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Credit: Handbuch der allgemeinen und speciellen Arzneiverordnungslehre : auf Grundlage der Pharmacopoea Germanica ed. altera / bearbeitet von C.A. Ewald und E. Lüdecke. Source: Wellcome Collection.
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![Acctal s. Diaethylacetal. AcctoillllU. Spiritus pyro-aceticus depuratus, Liquor pyro-aceticus depuratus, Aether lignosus. Esprit (Ether) pyro-aceticjue. Pyroacetic Spirit. Aceton, Brenz-Essiggeist (Löwig), Essiggeist, Acetonyl- oxyd. Nach C. A. Kecker ist das Aceton identisch mit dem geheimen Weingeist der Alchimisten, dem Spiritus vini Lulliani seu philo- sophici. [Wasserhelle, leicht entzündbare Flüssigkeit von 0,823 bis 0,824 spec. Gewicht, ätherischem Geruch, stechendem Geschmack, löslich in Wasser, Alko- hol und Aether. Wird durch trockene Destillation wasserfreier, essigsaurer Salze mit schwacher Base und Reinigung des Destillats mittelst Chlorcalcium gewonnen. Der Coli. med. Hamburg, schrieb vor, zu 3 Th. essigsauren Bleioxyds 1 Th. Calc. usta zuzusetzen und durch trockene Destillation eine Flüssigkeit von 0,8 spec. Gewicht darzustellen. Das englische Aceton, Aceton, anglicum, dessen Wir- kungen höher gestellt werden, wird durch Destillation aus holzessigsauren Salzen bereitet, und scheint noch eine Spur empyreumatischer Beimischung zu enthalten, die sich bei Lösung in Wasser durch leichte Trübung zu erkennen giebt. — 10,0 etwa 20 Pf] Das Aceton hat in neuerer Zeit als angeblich specifisches Yor- kommniss im Harn und Athem von Diabetikern eine besondere Bedeutung gewonnen und ist darauf die Theorie der Acetonaemie gegründet worden. Innerlich [bei Phthisis laryngea, trachealis und pulmon.empfohlen (llastings). auch als Nerv in um bei Neurosen], in Tropfenform zu 5-10-15 Tropfen, am besten ohne weitere Beimischung. [Wcrl's Antiphthisic Capsules enthalten 1 Tropfen Aceton und 9 Tropfen Ol. Jecoris.] Diese Dosen sind, wenn man überhaupt irgend welchen Nutzen von der Darreichung des Acetons er- wartet, offenbar viel zu gering. Jedenfalls ist es unrichtig, dass dasselbe zu Irritation der Respirations-, Verdauungs- oder Centralorgane Veran- lassung gebe. Auf der Frerichs'schen Klinik sind sehr grosse Gaben Acetou ohne jede Störung der Athmung und ohne alle Hirnerscheinungen gegeben worden. Aeusserlich zu Inhalationen entweder als Zusatz zur Flüssigkeit in zerstäubter'Form [0,1-1,0 auf 100,0 Aq.] oder in Dampfform (Knicker) [am bequemsten, indem man mit Aceton befeuchtete Wattencylinder in eine gläserne, an einem Ende etwas zugespitzte Röhre (Inhalationsröhre) legt und Inspirationen, wie beim Cigarrenrauchen macht], zu Waschungen und zu Einreibungen in Form des Liniments empfohlen. 1. I:- [nf. Rad. Valerian. 100,0 Acetoni 15,0 Syr. Aurant. Cort. 30,0. Ml--. 3stdl. einen Esslöffel. [Bei Neuralgie und Rheumatismus.] C. A. Becker. Acetoni Ol. olivar. ana 5,0 Tinet. kaiin. 1,0. M. F. Linimentum. S. Zum Einreiben, | Bei rheumatischen Schmerzen.) C. A. Becker. iv i-2. -ms](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21051288_0131.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)