Handbuch der allgemeinen und speciellen Arzneiverordnungslehre : auf Grundlage der Pharmacopoea Germanica ed. altera / bearbeitet von C.A. Ewald und E. Lüdecke.
- Carl Anton Ewald
- Date:
- 1883
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Credit: Handbuch der allgemeinen und speciellen Arzneiverordnungslehre : auf Grundlage der Pharmacopoea Germanica ed. altera / bearbeitet von C.A. Ewald und E. Lüdecke. Source: Wellcome Collection.
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![Tapioca und Tampico sind Stärkemehlarten von anderen exotischen Pflanzen [Jatropha Manihot, Curcuma angustifolia u. s. w.], die aber ebenfalls die Verbindung mit der ehrlichen heimischen Kartoffelstärke nicht scheuen. Am besten thut man daher, alle diese theuren Nahrungsmittel, trotz der pomphaften Anpreisungen, mit denen sie in die Welt gesendet werden, bei Seite zu lassen, da sie mehr oder weniger Producte einer gewinn- süchtigen Industrie sind und keine Vortheile für die Ernährung bieten [vergl. Farina leguminosa und Farina pro infantibus]. *Aliiyliil!l Tritici. Triticum vulgare Villars. Starch. Amydon. Weizenstärke. Stärke, Stärke- und Kraftmehl. [100,0 30 Pf.] In Weingeist und kaltem Wasser unlöslich, mit heissem Wasser Kleister bildend, der dann mit kaltem Wasser in jedem Verhältnisse mischbar ist. Innerlich: als Constituens für Pulver, als Mucilago [1,0 giebt mit etwas kaltem Wasser zu einem Brei angerührt, mit 150,0 heissem Wasser eine stark schleimige Flüssigkeit; bei grösserer Quantität des Amylum erhält man steife Gallerte. — Beide Formen sind mit Recht nicht beliebt, da sie den meisten Kranken widerlich erscheinen], als Conspergens bei Pillen. Auch als Nahrungs- mittel bei Gastrointestmal-Catarrhen empfohlen (L. Lehmann). [Die reine Stärke kann für sich allein die Nahrung nicht ersetzen; dagegen vermögen gewisse Pflanzennahrungsmittel, welche Stärke zwar als Hauptbestandtheil, dagegen auch stickstoffhaltige Körper, wenn auch nur in geringer Quantität besitzen, wie Hafer- schleim, Reis, Roggen, Gerste, Weizen u. s. w., das Leben längere Zeit hindurch zu unterhalten. Der Gebrauch derselben als alleiniges Nahrungsmittel ist namentlich bei den Brechdurchfällen der Kinder häufig empfehlenswerth.] Aeusserlich als Streupulver bei Intertrigo, wegen der erfolgen- den Kleister- und Säurebildung unzweckmässig, bei Blutungen [mit styp- tischen Substanzen vermischt, doch — besser diese letzteren allein], als Zusatz zu Waschpulvern [besser durch feines Weizenmehl zu ersetzen, dessen Kleber- gehalt die Haut angenehmer berührt, als das hartkörnige Amylum], zuKlystieren [1-2 TheelöfTel Stärke zum Clysma, mit etwas kaltem Wasser angerührt, dann mit etwa V2-l Tasse voll kochenden Wassers aufgequollen]. 214. Iy Sapon. hisp. alb. pulv. 100,0 Amyli Trit. 50,0 Rhiz. Irid. flor. pulv. 25,0 Ol. Bergamott. Ol. de Cedro Ol. Lavandul. ana 1,0 Balsam. Peruviani 0,4 M. f. pulv. D. in scatula. S. Wasch- pulver. Sapo aroin. pro balneo (ehemals offlcinell). Aliiliiiiim siilfiiriniiii. Schwefelsaures Anilin. [Farblose Kry- stalle, welche aus der Behandlung des Anilins oder Phenylamins (eines Products der Krystallisation aus dem Steinkohlentheer) mit Schwefelsäure resultiren, in Wasser leicht löslich sind und an der Luft eine schwach rosenrothe Färbung annehmen. — 1 0 etwa 10 Pf.] [nnerlich zu 0,05-0,1-0,12, 2-3 Mal täglich in Pulver, Pillen oder Solution (Cave Licht). [Gegen Chorea von Tiiriilmll gerühmt, gegen Epilepsie von WinlgradoWj von Dräsche ohne jeden Erfolg verwendet.] \iiilir;irih's. Steinkohle. [Hauptbestandtheil Kohle, ausserdem Bei- mischungen von Eisen, Schwefel, Mangan, Jod u. s. w. — Um diese anorgani- schen Beimischungen als therapeutisches Agens zu verwerthon, empfahl Dyes die Steinkohle innerlich (1,0-2,0 pro die, fein gepulvert als Latwerge mit Pulpa pru- m~ lv 214.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21051288_0178.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)