Grundzüge der Psychotechnik / von Hugo Münsterberg.

Hugo Münsterberg

Date:: [1920], ©1920

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Credit: Grundzüge der Psychotechnik / von Hugo Münsterberg. Source: Wellcome Collection.

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derselben Weise. Auch hier wird der andere entweder als Kausalreihe auf gef aßt, so daß jeglicher Vorgang begriffen ist, wenn er als Veränderung an Objekten beschrieben und erklärt ist, oder aber, er wird als Persönlichkeit gedacht, die verstanden werden will. In beiden Fällen gehen wir von der Wahrnehmung des Körpers aus, denn auch hier wieder begegnen sich Bewußt - seinspsycholögie und Geistespsychologie darin, daß sie sich im letzten Grunde auf Körperliches beziehen. Nur spielt der Körper in beiden Fällen eine ganz verschiedene Bolle. Der Kausal - Psychologe erreicht den Bewußtseinsinhalt des anderen durch Analogieschlüsse, gestützt auf sein inneres Erlebnis bei gleichem Körperreiz und gleicher Körperbewegung, und durch rein kau¬ sale Verknüpfungen schiebt sich für ihn zwischen die Erregung der Sinnesorgane und die Kontraktion der Muskeln der gesamte Gehirnvorgang, dem er die psychologischen Prozesse beiordnet. Der Intentionspsychologe dagegen hat mit diesem ganzen Schluß¬ verfahren nichts zu tun. Die Körperbewegung mit ihren Sprach- lauten und Kulturwerken ist für ihn unmittelbar der Ausdruck einer Stellungnahme. Wenn das Kind schreit, so schließt der Kausalpsychologe aus den Verzerrungen der Gesichtsmuskeln auf zentrale Nervenerregungen, die von Schmerzgefühlsinhalten begleitet sind. Der Intentionspsychologe versteht dieses Schreien als Ausdruck des Schmerzes. Auch hier muß also zunächst klar erkannt werden, in welcher Richtung psychologische Ergebnisse gewonnen werden sollen, ehe psychotechnisch untersucht werden kann, wieweit der individuelle Forscher durch seine psychischen Dispositionen und Funktionen für die besondere Leistung ge¬ eignet ist, und wieweit der Einfluß seiner Individualität wieder auf das wissenschaftliche Ergebnis einwirken muß. 6. Philosophie. Wir würden die uns gebotenen Grenzen zu weit über¬ schreiten, wenn wir in wirklich eindringender Weise erörtern wollten, wieweit die Psychologie der Philosophie Dienste zu leisten vermag. Hier kann es sich ja nicht mehr um jene Ein¬ mütigkeit der Auffassung handeln, mit der etwa die Dienste der Psychologie für das Strafrechts verfahren oder für die Therapie