Ärztliches aus griechischen Papyrus-Urkunden; Bausteine zu einer medizinischen Kulturgeschichte des Hellenismus / Karl Sudhoff.
- Karl Sudhoff
- Date:
- 1909
Licence: In copyright
Credit: Ärztliches aus griechischen Papyrus-Urkunden; Bausteine zu einer medizinischen Kulturgeschichte des Hellenismus / Karl Sudhoff. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.
24/332 (page 4)
![’Kptoxa as ’\vTojvto(:;) lIxoX£[x(atou) ot~v'^a(at) ~a[j auxö)t £i; vXzbrtfi xou /upi'ou -apdutoo;; £v xotc; KXau6({ou) 2Lotpa'Kt(ü(vo^) XTJt LC OtTCO (jopa^ &. Es lädt dich ein Antonios, der Sohn des Ptolemaios, mit ihm zu speisen an der Tafel des Herrn Sarapis im Hause des Klaudios Sarapion am i6. um g Uhr. Dies Blättchen stammt aus dem 2. Jahrhundert, ebenso ein anderes, fast gleichlautendes (auf den 15. um 9 Uhr; Oxyr. Pap. I, Nr. iio); ^Eptüxa ae Xottpi^vtov aott sic; /XsivY]v xou xopiou Sctpct- Tuoog SV xm ZapaTueitp aüptov, saxtv is, (ztto (npag t). Wilcken knüpft an den Hinweis an, den R. Reitzenstein im „Poi- mandres“ 1904, S. 228 f., gegeben hat, daß es im Isiskult üblich gewesen sei, Mitglieder der Isisgemeinde in den Tempel zum dunvov zu laden, was in Rom im Jahre 19 n. Chr. zur Unterdrückung des Isiskultes und Zerstörung des Isis- tempels führte infolge einer scheußlichen Preisgabe einer feinen Römerin bei einer solchen Einladung unter verbrecherischer Beihilfe des Isispriesters (Josephos, Ant. XVIII, 72, Niese). Wir werden ja in einem besonderen Abschnitt auf allerhand Riten in den Sarapieien eingehen müssen; von diesen kultischen Mahl- zeiten im Heiligtum des Sarapis melden aber nur solche kleine Einladungs- kärtchen, wie obenstehend, deren noch mehrere gefunden worden sind.^) Jeden, der Gelegenheit hatte, eine Reihe von Haushaltungsrechnungen der griechischen Papyri durchzusehen, wird es in Erstaunen setzen, wie selten Eleisch in denselben genannt wird und für wie geringe Beträge, z. B. Goodspeed Papyri Nr. XXX, Col. XXI S. 51: 7 '/psmi; /e('ii:£Vxa)[5oXov) und in den Berliner Griechischen Urkunden Nr. 34, 178 und 932. Fleisch scheint im wesentlichen nur Festspeise gewesen zu sein. Ochsenfleisch wurde vielleicht nur nach Opferungen verzehrt. Rinder Schafe [nqößarov, öig) auch Schafherden (vgl. nqoßaroxrrivorqöcpoq, der Schafzüchter, Pap. Lond. III, 141), Ziegen («l'|), Schweine [xoTqog, auch vq) und Ferkel ((JeXgp«|, d'eX(paxiov) begegnen uns wohl häufig, auch TiQoßürcov öigpiara, Schaffelle (Pap. Lond. III, 178); das Hammelfleisch wird also doch auch verspeist worden sein. ') Dagegen trifft man in den demotischen Papyri auf Gelage von Tempelbrüderschaften und in griechischen Papyri Rechnungen über bei Tempelfesten getrunkenes Bier, s. unten S. 16.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28039634_0024.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)