Ärztliches aus griechischen Papyrus-Urkunden; Bausteine zu einer medizinischen Kulturgeschichte des Hellenismus / Karl Sudhoff.
- Sudhoff, Karl, 1853-1938.
- Date:
- 1909
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Credit: Ärztliches aus griechischen Papyrus-Urkunden; Bausteine zu einer medizinischen Kulturgeschichte des Hellenismus / Karl Sudhoff. Source: Wellcome Collection.
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![/ox'/ou [idxa<^ 0, jj.lXv]' 5 LOt^^Tp^lXa dvi}p(07u(va)> TiO- T7jpo7cXuT7]v ä. ’^Eocoxa OE Ilor^at ETiiaToX'AjV TIEpt TouTtov, ha aoi 7i£jjtt[r(]. Doch darf man hier wohl nicht an die Arztsteuer denken; iarQixä heißt hier einfach ärztlich. Manches bleibt dabei freilich noch unklar. Die avvdsaig ßaralliav kann sowohl eine zusammengesetzte Arznei aus brombeer- oder himbeerartigen Früchten (ßdrog, ßariov) oder ein Satz flacher Teller {nardvri, ßardvT], narüdcc) sein. Auch xöxxov ist mehrdeutig. Einfach an Pillen zu denken, geht doch nicht wohl an. Welche Körnerdroge wird denn aber dann in 4 Matien, gleich einer halben Artabe, verlangt? Doch nicht Granatapfelbeeren? Dioskurides spricht von zwei Körnerdrogen, die er xöxxoi nennt; i. der xöxxog ßa(ftXT] (IV, 48), der Farbenkokkos, der in Kleinasien gesammelt wurde, die Schildlaus der Kermeseiche, wegen ihrer angeblichen astrigierenden Wirkung in der Medizin und wegen ihrer kostbaren roten Farbe in der Färberei Verwen- dung findend; 2. dem xviSiog xöxxog (IV, 172), der Körnerfrucht einer Seidel- bastart (Daphne Gnidium L.), die von weit heftiger Wirkung ist und als Semina Coccognidii noch bis vor wenigen Jahrzehnten offizinell war. Eine von diesen beiden Arten kann ja hier auch in Frage kommen. Was aber sind „ärztliche menschliche Glieder“? oder soll man dem Becherwäscher zu liebe auch bei fxeX?] an eine Art Becher denken? Einen Sinn gibt das alles nicht; aus fielt] etwa fifßK zu machen, geht aber erst recht nicht an. Neben den \arQixd, der Arztsteuer, kommen auch m%iar()txd, die Roßarzt- steuer vor, daher noch ein paar Worte über Tierärztliches in den Papyri. Unter den Handwerkern, deren Lohn oder sonstige Gerechtsame fest- gesetzt werden, findet sich im „Edictum Diocletiani“ (VII, 20 u. 21) auch der Mulomedicus, InniarQÖg, der Tierarzt, dem als Entgelt zusteht: Mulomedico tonsurae et aptaturae pedum in capite uno Xsex Depleturae et purgaturae capitis per singula capita Xbiginti. xdp&pcov xat öv[uj(]ia[xou xaxd xr^vo:; d [aTrrjjTcX'rjpcoaEü):; xai xai)d[pa]E(i):;■ xa&' ev Exaaxov xr^vo; Xx'; also für tonsura, xdqd'Qa, das Scheren, für aptatura pedum, ouv/tafiög, das Herrichten der Hufe, für depletura, dnoTth'jQcocng, den Aderlaß und für purgatura capitis, xd&aQaig, Säubern des Kopfes,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28039634_0292.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)