Ein Lebensbild geschrieben von ihm selbst / ergänzt von E. Landoldt.

Johann Friedrich Horner

Date:: 1887

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Credit: Ein Lebensbild geschrieben von ihm selbst / ergänzt von E. Landoldt. Source: Wellcome Collection.

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Damals schon hatte Horner die meisten Antiseptica durchgeprüft und auch schon im Imiern des Auges, zur Reinigung der vordem Kammer angewandt. Letzteres that er aber nur in Füllen, wo beginnende Infection der Hornhaut oder Iris ein so energisches, directes und nicht ungefährliches Eingehen rechtfertigte. Das jetzt so sehr empfohlene Aus,spriUen der vordem Kammer und des Kapselsackes nach jeder Staaroperation sah er als ein „zu viel an und sagt darüber in einem Briefe an mich „mit Lawson Tait: TJie better part of valour is dis- cretion, das ist der Wahlspruch für die Staaroperation; man sieht's auch beim Cocain; warum giessen die Leute so närrisch viel darauf! Dafür aber hielt er sehr auf nicht allzufrühes Operiren und möglichst vollständiges Entfernen aller Kataraktreste, mit Hilfe der Lidbewegungen und ein- fachen Ausschwemmens mit der antiseptischen Lösung. Den Schnitt führte er nach oben, im Sklerocornealrande; die Iridektomie behielt er bei, schickte sie wohl sogar hie und da der Extraction einige Monate voraus, wenn es die Umstände erforderten und der Patient gestattete '. Die Vortheile des Koloboms schienen ihm gewichtiger als die Nachtheile, von denen er den grössten, die mögliche Einklemmung der Kapsel in der Wunde, gar wohl kannte. War er doch einer der Ersten, der die Ursache mancher, vom corpus ciliare ausgehenden Reizungen und Entzünd- ungen in den eingeheilten Kapselfetzen fand. ' Beitrag zur Lehre von der motlifizirten Jiinearextraction. Dissertation von M. Esslinger 1867. — Beitrag zur Kataraktlehre. Correspondenzblatt für Schweizerärzte 1872, Nr. 17. — Die Staarextractionen der ophthalmologischen Klinik in Zürich von 1870—1880. Dissertation von Carl von Muralt 1881.