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Credit: Elektrotherapie. Source: Wellcome Collection.
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![die Erfahrung zeigt, dass an einzelnen Wirbeln eine abnorm erhöhte Empfindlichkeit bei der galvanischen Untersuchung constatirt wird, wo die gewöhnlichen Untersuchungs - Methoden keine Abnormität zeigen. Die Constatirung dieser Empfindlichkeit ist aber geradezu entscheidend für den therapeutischen Erfolg bei vielen Neuralgien. clonischen Krämpfen etc Ich setze dann den Kupferpol an irgend einen Wirbel auf und berühre die Haut über den verschiedenen empfind- lichen Wirbeln nacheinander mit dem Zinkpole. §. S4. Bevor ich zur wichtigen Untersuchung der Sensibilität des Sympathicus übergehe, muss ich überhaupt bemerken, dass man besonders durch elektrische Untersuchung sein' häufig an einzelnen Hautstellen. Nervenstämmen, Abnormitäten der Sensibilität entdeckt, auf die kein' entsprechende Punctionsstörung, wie Anaesthesie oder spontane Schmerzhaftigkeit hindeutet. Wichtig sind solche, fnnctionell sich nicht manifestirende Aenderungen der Sensibilität, z. 1!. in i]^n sensiblen Nervengebieten des Gesichts und dr^ Kopfes für die Beur- theilung der physiologischen und pathologischen Reizversuche an den Sinnesnerven. Schon im normalen Zustande sind die Hautparthien und Nerven verschieden empfindlich. Die Haut über den Beugern, Adductoren und Einwärtsrollen ist gewöhnlich empfindlicher, als die über den Streckern, Abductoren und Auswärtsrollen, und bei centralen Neurosen leidet gewöhnlich die Empfindlichkeil letzterer mehr als ersterer. Analog verhalten sich die sie versorgenden Nervenstämme. (Die Waden verhalten sich wie eine Beugeseite.) Aehnliches »eigl sich bei verschiedenen Pasern eines und des- selben Nervenstammes, z. B. des Trigem. und der von ihnen versorgten Hautparthien. Auf die verschiedene Dicke der Haut, die sich freilich in der Kegel proportional der Stumpfheit verhält, isl dies wahrscheinlich nicht zurückzuführen. §. 85. Nicht minder wichtig ist die Untersuchung der Sensibilität des Sympathicus bei den meisten cerebralen Affec- tionen, da gewöhnlich der eine Sympathicus empfindlich gefunden wird, ferner bei der progressiven Muskelatrophie, bei der Bleiintoxica- tion, Arthritis etc. Gewöhnlich reicht die Untersuchung mittelst Druck hin. und ich habe selbst allgemeine Zuckungen beim Druck und noch mehr bei der elektrischen Reizung desselben gesehen. Sehr häufig deckt erst die galvanische Untersuchung die Abnormität auf. Ich setze dann gewöhnlich die Pole längs der Carotis auf. Man findet bald den Sympathicus in seiner ganzen Ausdehnung, bald blos ein- zelne Stellen empfindlich.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21034126_0086.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)