Über die Erhaltung der Kraft / von Dr. H. Helmholtz (1847).
- Helmholtz, Hermann von, 1821-1894.
- Date:
- 1902
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Credit: Über die Erhaltung der Kraft / von Dr. H. Helmholtz (1847). Source: Wellcome Collection.
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![3) Die Bewegungcn vollkommen elastisclier fester iind fltissigev Korper. Als Bedingung der vollkoramenen Elasticitiit milssen wir nur der gewohnlicli [22] hiugestellten, dass der in seiner Form oder seinem Volumen verilnderte Kor- per dieselben vollstandig wiedererlange, aucli noch hinzufiigen, dass in seinera Innern keine Reibung der Theilclien stattfinde. Bei den Gesetzen dieser Bewegungen ist miser Princip am frtthe- sten erkaunt, und am haufigsten benutzt worden. Als die ge- wolinliclisten Falle der Anweudung bei den festen Korpern sind zu «rw'abiien der elastisolie Stoss, dessen Gesetze sich leiclit aus nnserem Princip und dem von der Erbaltung des Scbwerpunkts hferleiten lassen, und die mannigfaltigen elastisclien Vibrationen, welcbe fortdauern anch obne neuen Anstoss, bis sie durcb die Reibung im Innern und die Abgabe der Bewegung an aussere Medien verniclitet sind. Bei den fliissigen Korpern, sowohl tropfbaren (offenbar audi elastiscli, nur mit sehr liohem Elasti- citatsmodulus und mit einer Gleichgewiclitslage der Theilchen Verseben) als aucli gasigen (mit niedrigem Elasticitatsmodulus und oline Gleicbgewicbtslage) setzen sicb im Allgemeinen alle Bewegungen bei ibrer Ausbreitung in Wellenform um. Dazu gehoren die Wellen der Oberflaohe tropfbarer Fltissigkeiten, die Bewegung des Scballs, und wabrscbeinlicb die des Lichts und der strablenden Warme. Die lebendige Kraft eines einzelnen Tbeilcbens m emem von einem Wellenzuge durcbzogenen Medium ist offenbar zu be- stimmen durch die Gescbwindigkeit, welcbe dasselbe m der Gleicbgewicbtslage bat. Die allgemeine Wellengleicbuug be- stimmt die Gescbwindigkeit u bekanntlicb, wenn «2 die Inten^ sitat, I die Wellenlange, a die Fortpflanzungsgescbwmdigkeit, X die Abscisse und ^ die Zeit ist, folgendermaassen: uz= a . cos [231 Fiir die Gleicbgewicbtslage ist « = a, folglich die lebendige Kraft des Tbeilcbens z/m wabrend der Wellenbewegnng \^ma , proportional der Intensitat. Breiten sicb Wellen von einem Cen- {rum kugelformig aus, so setzen sie immer grossere Massen m Bewegung, folglicb muss die Intensitat abnebmen, j « lebendige Kraft dieselbe bleiben soil. Da nun die von dei Welle nmfassten Massen zunebmen wie die Quadrate der Entfernung, :so folgt das bekannte Gesetz, dass die Intensitiiten im umge- kebrten Verbiiltuisse abnebmen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21506528_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)