Handbuch der Augenheilkunde / von C. Schweigger.

Karl Ernst Theodor Schweigger

Date:: 1893

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Credit: Handbuch der Augenheilkunde / von C. Schweigger. Source: Wellcome Collection.

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hinter, der andere vor dem Schnittpunkt der Sehaxen liegt. Der Theil, welcher zwischen dem Fixationspünkt und dem relativen Fernpunkt liegt, wird als der negative bezeichnet, weil er unter gewöhnlichen Umständen bei der Accommodationsspannung auf den binocular fixirten Punkt verbraucht wird. Der andere Theil, welcher sich vom Schnittpunkt der Sehlinien bis zum relativen Nahepunkt erstreckt, heisst der positive Theil der relativen Accommodations- breite, weil er die bei der gegebenen Sehaxen - Convergenz noch nicht verbrauchte, also noch disponible Accommodations - Leistung darstellt. Die Resultate, welche bei einer systematischen Durch- arbeitung dieser Versuchsreihe von Donders festgestellt wurden, lassen sich der Hauptsache nach folgendermassen zusammen- fassen : 1) bei parallelen Sehaxen ist das emmetropische Auge auf seinen Fernpunkt eingestellt, die Accommodation ist also völlig erschlafft und eine weitere Erschlaffung nicht mehr möglich, wohl aber kann sich die Accommodation noch weiter anspannen. Alle Emmetropen mit guter Accommodationsbreite können auch noch mit massig starken Concav- gläsern deutlich in die Ferne sehen, wobei die Accommodation trotz des Parallelismus der Sehaxen auf die Entfernung des negativen Brenn- punktes der Concavgläser eingestellt sein muss. (Bei jugendlichen Individuen mit normaler Accommodation liegt der mit parallelen Seh- axen erreichbare relative Nahepunkt etwa 40 Ctm. vom Auge.) Das relative Accommodationsgebiet ist bei paralleler Sehaxenrichtung völlig positiv, d. h. es ist wohl noch eine stärkere Anspannung aber keine weitere Erschlaffung möglich. 2) Bei der Convergenz für den binocularen Nahepunkt ist keine weitere Anspannung, sondern nur noch eine Erschlaffung der Accommodation möglich; die relative Accommodation ist also völlig negativ. 3) Bei den Convergenzgraden für mittlere Entfernungen, wie sie zum Arbeiten der Regel nach benutzt werden (von 20 bis 50 Ctm.), ist der positive Theil der relativen Accommodationsbreite grösser als der negative, d. h. von dem bei diesen Convergenzgraden disponibeln Accommodationsvermögen wird immer nur der kleinere Theil wirklich verbraucht. Die Veränderungen, welche man bei der Accommoda- tation am Auge constatiren kann, sind folgende: 1) Die Pupille verengert sich bei der Accommodation für die Nähe.