Handbuch der Augenheilkunde / von C. Schweigger.

  • Karl Ernst Theodor Schweigger
Date:
1893
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Credit: Handbuch der Augenheilkunde / von C. Schweigger. Source: Wellcome Collection.

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    geringere sphärische Aberration auszeichnen. Bei schwachen Gläsern fällt indessen dieser Vcrtheil kaum ins Gewicht, bei starken wird er reichlich aufgewogen durch die beträchtliche Dicke ihres Randes. Zur Bequemlichkeit derjenigen, welche für die Nähe andere Gläser o-ebrauchen als für die Ferne, wurde zuerst von Franklin vorge- schlagen, die beiden Gläser derartig in /einer Brillenfassung zu ver- einigen, dass man sie halbirt und die für die Ferne bestimmte Hälfte in die obere, die für das Nahesehen bestimmte in die untere Hälfte des Rahmens einfügt. Zweckmässiger sind die jetzt in Gebrauch ge- kommenen Gläser mit doppelter Brennweite. Die obere Hälfte des Glases wird so geschliffen, dass sie für die Ferne, die untere so, dass sie für die Nähe passt. Besonders für presbyopische Hyper- metropen sind solche Lorgnetten sehr zweckmässig, da die geringste Verschiebung genügt, das Auge bald für die Nähe bald für die Ferne einzurichten. Cylindrische Gläser. Wie bei den sphärischen Gläsern die Krümmungsflächen Kugel- abschnitte, so sind bei den cylindrischen die Krümmungsfiächen Theile eines Cylinders. Denkt man sich von einer gläsernen Säule mit kreisförmigem Querschnitt ein Stück parallel Fjg zur Achse abgeschnitten, so bekommt man ein plancylindrisches Convexglas. In einem recht- winklig zur Achse des Cylinders geführten Schnitte (Fig. 10 a) wird ein solches Glas auf der einen Seite von einer geraden Linie, auf der andern von einer Kreislinie begrenzt sein. Liegt dagegen die Achse des Cylinders in der Ebene des Schnittes (Fig. 106), so wird der Durchschnitt des plancylindrischen Glases von zwei parallelen geraden Linien begrenzt. Lichtstrahlen, welche parallel zur Achse divergiren, erfahren daher eine Brechung wie in einem Planglas, während Strahlen, welche recht- winklig zur Axe divergiren, eine dem Krümmungsradius entsprechende Ablenkung erleiden. Gläser, welche zwei cylindrische Krümmungsflächen mit recht- ') Durchschnitt durch ein cylindrisches Convexglas; arechtwinklig, b parallel zur Achse des Cylinders.