Die Transfusion des Blutes : nach eigenen Experimental-Untersuchungen und mit Rücksicht auf die operative Praxis bearbeitet / von A. Eulenburg und L. Landois.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1866
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Credit: Die Transfusion des Blutes : nach eigenen Experimental-Untersuchungen und mit Rücksicht auf die operative Praxis bearbeitet / von A. Eulenburg und L. Landois. Source: Wellcome Collection.

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    ß9 Das durch seine Scb wefe 1 eisen ver bi ndung resp’ira- tionsunfähige Blut wird durch ein normales ersetzt. Ausser den von Aussen her in den Körper eingeführten Giften sind es noch zwei Zustände, gegen welche die depletorische Trans- fusion anempfohlen zu werden verdient: die sogenannte Urä- mie und Cholämie, wiewohl die Wirkung hier gewiss oft genug nur eine palliative sein wird. Was die urämische Intoxi- cation anbetrifft, so ist es für die in Rede stehende Frage gleichgültig, ob dieselbe in einer Ansammlung von Harnstoff resp. kohlensaurem Ammonium im Blute besteht, oder ob die Erscheinungen derselben von einer acuten Anämie des Gehirnes abzuleiten sind: — die Transfusion wird sich in beiden Fällen hülfreich erweisen können. Bei den Intoxicationserscheinungen, wie dieselben bei den schweren Icterusformen Vorkommen, wird die depletorische Transfusion voraussichtlich in solchen Fällen geradezu lebensrettend wirken können, in denen die Ursachen des Icterus nur transitorische sind; zeitweilige Verstopfung des Ductus choledochus u dgl. — Auch bei Pyämie ist die Trans- fusion vorgeschlagen worden und Neudörffer*) will in fünf Fällen während des italienischen Feldzuges beobachtet haben, dass unmittelbar nach der Transfusion sich der Zustand des Kranken auffallend gebessert habe. Lücke (Kriegschirurg. Apho- rismen) glaubt dieselbe aus theoretischen Gründen namentlich bei gewissen Formen der acuten Septicämie, wie sie unter An- derem nach penetrirenden Gelenkschusswunden auftreten, empfeh- len zu können. Wir stehen davon ab, diesem Vorschläge unsere Zustimmung zu geben, und müssen es den genannten Chirurgen überlassen, durch practische Belege oder experimentelle Unter- suchungen das vorgeschlagene Verfahren als nachahmungswerth zu erweisen. Bei chronischen Vergiftungen halten wir die depletorische Transfusion nicht für indicirt. III. Die Transfusion bei Inanitionszuständen. In Betreff der Indicationen verweisen wir auf das im dritten Abschnitte bereits Bemerkte. Da die Transfusion hier wieder- holt angestellt werden muss, so verdient die subcutane An- wendungsweise unbedingt den Vorzug.