Die Transfusion des Blutes : nach eigenen Experimental-Untersuchungen und mit Rücksicht auf die operative Praxis bearbeitet / von A. Eulenburg und L. Landois.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1866
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Credit: Die Transfusion des Blutes : nach eigenen Experimental-Untersuchungen und mit Rücksicht auf die operative Praxis bearbeitet / von A. Eulenburg und L. Landois. Source: Wellcome Collection.

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    Blute ist wahrsclieinlicli die Ursache der bei acuter Anämie auftre- tenden Convulsidnen — wofür u. A. die unter 2. angeführten Thatsachen zu sprechen scheinen. 5) Bei acuten Vergiftungen, wo die toxisch wirkende Substanz in das Blut resorbirt wird oder direct in dasselbe ge- langt und von hier aus deletär auf das Nervensystem einwirkt, bewährt sich als das kräftigste uns zu Gebote stehende Mittel die Transfusion, und zwar in einer Form, die wir als „combi- nirte« oder „depletorische“ Transfusion („Substitution« nach Panum) bezeichnen. Dieselbe besteht in der alternirenden An- wendung der Transfusion und Depletion bis zu völliger „Aus- spülung« des mit Gift imprägnirten Blutes oder Ersetzung des- selben durch ein normales, giftfreies — und zwar so lange, bis die Resorption aufgehört hat oder die Menge des resorbirbaren Giftes zu sehr vermindert ist, um durch Cumulation im Blute noch gefahrdrohende Symptome zu erzeugen. 6) Die Beschaffenheit der toxischen Substanz ist bei dem Princip, auf welchem dieses Verfahren beruht, an sich gleich- gütig; von grösserem Gewicht erscheint nur der Zeitpunkt der Operation und die Art und Weise der Ausführung. Jedoch ha- ben die an Thieren angestellten Versuche die Wirksamkeit der >>combinirten Transfusion« in folgenden Fällen speciell be- stätigt: a) bei Vergiftungen durch Kohlensäure (und gleichzeitigem Sauerstoffmangel); b) bei Vergiftungen durch Kohlenoxyd, und zwar in Fällen intensivster Vergiftung, wo depletorische Blutentziehungen allein oder künstliche Respiration in der energischsten Form (faradische Reizung der Phrenici — Einblasungen in die geöffnete Luftröhre) keine Wirkung mehr zeigten; c) bei Vergiftungen durch Chloroform- und Aetherdämpfe; d) bei Vergiftungen durch verschiedene Alcaloide (Morphium, Opium, Strychnin). — In diesen Fällen, wo die Vergif- tung theils durch Infusion in die Venen, theils durch hy- podermatische Application der vergiftenden Substanz her- beigeführt wurde, ergab sich die Möglichkeit, durch eine in obiger Weise combinirte Transfusion, sobald dieselbe zeitig genug vorgenommen wurde, die Dauer der Vergif- tungszeit und die Intensität der Vergiftungssymptome bei nicht lethaler Dosis erheblich zu verkürzen — ja sogar